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Bau und Verkehr im Mittelpunkt

19.11.2017 01:00

Themen aus dem Verkehrs- und Bauausschuss dominierten die Sitzung des Telfer Gemeinderates am Donnerstag (Bild). Beschlossen wurden u.a. eine Umwidmung im Thöni-Areal an der Olympstraße, eine Bebauungsplanänderung beim ehemaligen Gasthof Inntal und eine Wohnstraße im Bereich Emil-Achammer-Straße.

Die Umwidmung im nördlichen Teil des Thöni-Areals (bei der Dornenkrone) ist nach dem positiven Grundsatzbeschluss ein weiterer Schritt zur Erweiterung der Werkanlage. Genaue Pläne liegen noch nicht vor, auch kein Gutachten für die Lärmentwicklung an der Olympstraße – wohl aber für den Werkslärm selbst. "Es geht um 20 Prozent der Gesamtwidmungsfläche und um die Umwidmung von Mischgebiet in Gewerbegebiet", erläuterte Bgm. Christian Härting (WFT). Die genaue Größe der Halle wird erst geplant, sie soll auf jeden Fall weiter als ursprünglich geplant von der Olympstraße abgerückt und so gestaltet werden, dass möglichst wenig Verkehrslärm von der Fassade reflektiert wird. GR Mag. Nobert Tanzer (PZT/SPÖ) findet die Zufahrtssituation "absolut unmöglich". Er sehe sich in dieser Frage immer mehr auf Seite der Grünen, "aber ich werde nicht dagegen sein, sonst kriege ich die geplanten 150 Arbeitsplätze um die Ohren geschlagen". Er enthielt sich der Stimme. Mit "Nein" votierten die beiden grünen Gemeinderäte. "Die Verkleinerung der Halle ist positiv, aber die Verkehrssituation bleibt für mich ein Thema", argumentierte Vize-Bgm. Walch: "Es liegen nicht alle Fakten auf dem Tisch. Dieser Salami-Taktik können wir nicht zustimmen!"

Ins ehemalige Gasthof Inntal will die Betreiberfamilie des China-Restaurants Bay-Yun ihren Betrieb verlegen. Dafür sind Um- und Zubauten geplant. Dabei sollen das Gebäude um ein Dachgeschoss erweitert und die vorhandenen Vermiet-Appartements umgestaltet werden. "Es ist gut, wenn da endlich etwas gemacht wird", meinte Bgm. Härting. GR Mag. Tanzer stimmte als einziger Mandatar dagegen: "Die Baudichte ist viel zu hoch!" Neben der Verordnung einer Wohnstraße im Bereich Emil-Achammer-Straße wurde auch beschlossen, am Schreierparkplatz gegenüber der Marktgemeinde für drei Stellplätze ein Halte- und Parkverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu erlassen. Solche werden nämlich immer genau dort abgestellt, obwohl genug Stellfläche vorhanden ist und die Parkplätze eindeutig als Tankstellen für Elektrofahrzeuge gekennzeichnet sind. "Aber solange wir keine Verordnung haben, können wir das nicht exekutieren", erläuterte der Ortschef.

In den Nationalrat eingereicht wird nun die parteiübergreifende Bürgerinitiative zur Aufstockung des Personalstandes in der Polizeiinspektion Telfs. Sie wurde in der Marktgemeinde und den Umlandgemeinden von 1109 Personen unterschrieben. "Bei der Angelobung im August hat mir Landespolizeidirektor Helmut Tomac immerhin schon vier zusätzliche PolizistInnen für unseren Posten zugesagt", erinnerte Bgm. Härting. Das solle bis Jahresende umgesetzt werden.

Beschlossen wurde auch eine Resolution des österreichischen Gemeindebundes zum Pflegeregress. "Wir sind nicht gegen die Abschaffung, aber das muss ausfinanziert sein. Die Gemeinden wollen dabei nicht finanziell hängenbleiben", machte Bgm. Härting deutlich, der auch Vizepräsident des Tiroler Gemeindeverbandes ist. "Typisch für den Nationalrat, etwas zu beschließen und die Kosten auszulagern", schimpfte Vize-Bgm. Walch, der "natürlich" für die Abschaffung des Pflegeregresses ist.

Zur Sprache kam auch, dass manche Gemeinderäte so gut wie nie an Veranstaltungen teilnehmen – als Beispiele wurden das Totengedenken, die Ortsteilgespräche und die Ernennung von Bgm.a.D. Helmut Kopp zum Friedensglocken-Botschafter genannt. Das sei "ein Appell an alle Gemeinderäte, bei wichtigen öffentlichen Anlässen die Telfer Bevölkerung zu vertreten", meinte GV HR Josef Federspiel.

(Foto: MG Telfs/Dietrich)