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Ein Fest zum Begegnen und Kennenlernen

03.05.2015 00:01

Gutes Wetter und ausgezeichnete Stimmung herrschten am Samstag beim Kermes-Fest in Telfs. Der türkisch-islamische Verein ATIB hatte zahlreiche Ehrengäste zum Nachbarschaftsfest geladen. Auch sonst konnten die Veranstalter nicht über mangelndes Interesse klagen: Der Andrang von Besuchern – mit und ohne Migrationshintergrund – war riesig.

Unter den prominenten Gästen, die GV Güven Tekcan, ATIB-Obmann Temel Demir und Imam Bektas Güney begrüßten, waren u. a. Dekan Dr. Peter Scheiring, BH Dr. Herbert Hauser, Bgm. Christian Härting, Vize-Bgm. Christoph Stock, Bgm. a. D. Helmut Kopp, mehrere Telfer Gemeinderäte, AK Tirol-Vizepräsident Reinhold Winkler sowie Komm.-Rat Arthur Thöni und Liebherr Telfs-Geschäftsführer Alfred Weithaler. Aus Salzburg war der türkische Botschafts-Attaché Dr. Idris Lap angereist.

Bgm. Christian Härting unterstrich in seinen Grußworten, dass zwanglose freundschaftliche Begegnungen wie diese äußerst wichtig für das gute Zusammenleben sind. Und er zeigte sich höchst erfreut, dass nicht nur die Gemeindeführung, sondern auch die beiden größten Betriebe von Telfs durch Repräsentanten der höchsten Ebene vertreten waren.

Attaché Idris Lap betonte in einer beeindruckenden Ansprache die engen Verbindungen zwischen Islam und Christentum und zitierte die Überlieferung, dass der Prophet Mohammed gemeinsam mit Christen gebetet und ihnen moslemische Gebetsräume für ihren Gottesdienst zur Verfügung gestellt habe. Es gebe viele Punkte, wo sich Islam und Christentum berühren. So wird etwa Jesus von den Muslimen als ein wichtiger Prophet verehrt und der Gottesmutter Maria ist im Koran ein eigener Abschnitt gewidmet.

Ein Thema der Ansprachen war auch die Entstehungsgeschichte der islamischen Gebetsräume in Telfs. U. a. blickte Bgm. a. D. Helmut Kopp auf die Anfangszeit zurück. Dass die türkischstämmigen Mitbürger ihre Religion menschenwürdig ausüben konnten, war ihm ein großes Anliegen gewesen. Nach bescheidenen Anfängen in einer Garage im Wiesenweg im Jahr 1977 konnte die islamische Gemeinde 1986 einen schönen Gebetsraum im Obermarkt mieten. Das religiöse und soziale Zentrum im ehemaligen Rot-Kreuz-Gebäude im Giessenweg wurde 1998 bezogen.

Nach dem offiziellen Teil widmete man sich dem gemütlichen Zusammensein und den kulinarischen Spezialitäten des Festes. Auch die Möglichkeit, unter fachkundiger Führung die Moschee und die sonstigen ATIB-Räumlichkeiten zu besuchen, wurde von zahlreichen Telferinnen und Telfern genutzt. Hier bestätigte sich der Gedanke, der in verschiedenen Formulierungen bei den Begrüßungsreden immer wieder angeklungen war: Das Kennenlernen und miteinander Reden ist die wichtigste Grundlage für ein gutes Zusammenleben! (sd/Fotos: Dietrich)

Im Bild: Hier fiel die Auswahl schwer - kulinarische Köstlichkeiten beim Kermes-Fest des ATIB Telfs. GV Güven Tekcan (r.) führte die Gäste, v. l.: Komm.-Rat Arthur Thöni, Vize-Bgm. Christoph Stock und Bezirkshauptmann Dr. Herbert Hauser.