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Grundsatzbeschluss für Thöni-Erweiterung

06.10.2017 22:46

Zugestimmt hat der Telfer Gemeinderat am gestrigen Donnerstag einem Grundsatzbeschluss zur Erweiterung der Thöni-Industriebetriebe in der Olympstraße. Das heimische Unternehmen will dort weitere Produktionsflächen schaffen. Im Vollbetrieb sollen 150 neue MitarbeiterInnen  vorwiegend im Bereich E-Mobilität und Automotive tätig sein.

Die Halle soll in der Maximalvariante 240 Meter lang und 12 Meter hoch werden, informierte Bürgermeister Christian Härting, Wir für Telfs (WFT). Die Errichtung solle rasch und - je nach Auftragslage - stufenweise erfolgen, Zufahrt und Abfahrt über die bestehenden Anschlüsse erfolgen und der interne Verkehr auf Firmengelände abgewickelt werden. "Die Firma Thöni will die Grundsatzmeinung des Gemeinderates hören", berichtete der Ortschef. Nötig seien dafür in der Folge die Umwidmung von rund einem Fünftel der Grundfläche von Mischgebiet in Industriegebiet und die entsprechende Flächenwidmung.

Einig ist sich das Telfer Ortsparlament, wie wichtig die Thöni Industriebetriebe und weitere Arbeitsplätze für die Marktgemeinde sind. Kritik gab es allerdings an der Vorgangsweise. "Da wird das Pferd von hinten aufgezäumt", kritisierte GV Michael Ebenbichler (FPÖ). Man solle zuerst im zuständigen Bauausschuss darüber beraten, bevor man das Beschlussgremium Gemeinderat mit der Materie befasst, meinte auch Vize-Bgm. Walch (Grüne).

Bgm. Härting sieht kein Problem darin, vorab eine Richtungsentscheidung zu treffen. Diese Variante sei jedenfalls besser als einen dritten Firmenstandort im Ort aufzureißen und damit zusätzlichen Verkehr zwischen den Werken zu erzeugen. "Wir können doch froh sein, so etwas zuerst grundsätzlich im Gemeinderat zu beschließen", ergänzte GR Klaus Schuchter MA (WFT).

"Es handelt sich um ein massives Projekt in einem sensiblen Ortsbereich. Da ist ein Industriegebiet gegenüber eines Wohnbereichs mitten im Ort. Wir wissen nichts über die zukünftige Verkehrssituation. Ich kann jetzt nicht so einfach zustimmen", argumentierte Vize-Bgm. Walch. Das große Problem sei der Lärm, der vom jetzt schon vorhandenen Verkehr durch die Fabrikwand reflektiert werden könne - auch auf die gegenüberliegende Volksschule und das Kinderkompetenzzentrum.

Vize-Bgm. Dr. Cornelia Hagele (WFT) machte sich für den Grundsatzbeschluss stark: "Das ist positiv für Telfs. Die Firma Thöni hat immer bewiesen, dass sie das richtig macht!" Auch GR Herbert Klieber (Bürgerliste Telfs) und GR Güven Tekcan (ÖVP) setzten sich für einen positiven Beschluss ein. "Alles tipptopp - wenn da etwas Anderes gebaut würde, wäre noch mehr Verkehr", meinte GV Angelika Mader (ÖVP).

Er freue sich über die zusätzlichen Arbeitsplätze, habe aber ein schlechtes Gewissen wegen der mangelnden Information, sagte GR Mag. Norbert Tanzer (PZT-SPÖ) - votierte schließlich aber dennoch mit Ja. Vize-Bgm. Christoph Walch mochte dem Grundsatzbeschluss nicht zustimmen, vier weitere Gemeinderäte - GV Michael Ebenbichler und GR Wolfgang Gasser (beide FPÖ), GR Theresa Braun (Grüne) und GR Maria Plangger (WFT) - enthielten sich der Stimme.

Nun sollen in den kommenden beiden Gemeinderatssitzungen die nötigen Beschlüsse gefasst werden, dass der Ausbau im Frühjahr beginnen kann. (wisch)

Im Bild der Telfer Gemeinderat in der Sitzung am Donnerstag. Auf dem Bildschirm im Hintergrund die Grobplanung der Maximalvariante der Thöni-Werkserweiterung. (Foto: Schatz)