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Kulturgenuss und Umwegrentabilität

21.02.2017 01:00

170.000 Euro - also gleich viel wie im Vorjahr - stellt die Marktgemeinde Telfs für die heurige Spielsaison der Tiroler Volksschauspiele bereit. Allerdings will man Einsicht in die Bilanz 2016, nachvollziehbare Verwendungsnachweise und zumindest eine beratende Stimme im Vereinsvorstand.

Das Programm für 2017 wurde schon präsentiert. Es umfasst u.a. wieder eine Inszenierung („Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben") im Zirkuszelt auf dem Thöni-Areal (Foto) und die Wiederaufnahme von Kafkas „Bericht für eine Akademie“.

Über die Umwegrentabilität der Tiroler Volksschauspiele gibt es im Gemeinderat keinen Zweifel. Allerdings finden sich kritische Stimmen, was den Informationsfluss und die Kontrolle der Ausgaben betrifft. „Die Spiele sind international bekannt und waren im Vorjahr wieder ein Erfolg“, meinte Kulturreferent GV HR Josef Federspiel (WFT): „Ein Gemeindevertreter im Vorstand ist wichtig, weil man sich dann auch noch besser in die Vermarktung einbringen kann.“

Das denkt auch GV Angelika Mader (ÖVP): „Ich bin sehr für die Volksschauspiele, sie stellen einen Mehrwert dar. Aber 170.000 Euro sind viel Geld und ich will in die Bücher Einsicht nehmen!“ Man solle das Ereignis schon früher vermarkten, dass Pakete mit Karten, Unterkunft und Gastronomie schon zu Weihnachten verschenkt werden können.
Das sei mit Geschäftsführerin Silvia Wechselberger schon besprochen und werde mit den Gastronomen und Beherbergern schrittweise umgesetzt, berichtete Wirtschaftsausschuss-Obmann GV Mag. Alexander Schatz (WFT).

Auch GR Mag. Norbert Tanzer (PZT/SPÖ) möchte Auflagen und Kontrolle stärken. „Mit der Einsicht in die Bücher ist das aber so ein Sache. „Ein Verein muss gar nichts offenlegen!“, unterstrich GR Herbert Klieber (Bürgerliste), der selbst im Vereinswesen tätig ist. Auch GV Michael Ebenbichler (FPÖ) möchte auf die Volksschauspiele-Vorstand „etwas mehr Druck aufbauen!“
Er werde sich die Bilanz 2016 vorlegen lassen, bekräftigte Bgm. Christian Härting (WFT): „Wir zahlen die Subvention seit Jahren ohnehin in drei Tranchen aus und verlangen vorher entsprechende Verwendungsnachweise.“

Vize-Bgm. Dr. Cornelia Hagele (WFT) befürwortete die Höhe der Subvention: „Das ist ein touristisch wichtiger Impuls und gut investiertes Geld. Auch die Akteure geben viel Geld in Telfs aus.“ GR Theresa Braun (Grüne) begrüßte für ihre Fraktion die Subvention: „Im Vorjahr kamen rund 10.000 Besucher, es war ein gutes Programm bei gut vertretbaren Eintrittspreisen.“ Eine bessere Vernetzung mit der Gemeinde sei natürlich positiv.

Mit zwei Gegenstimmen der FPÖ Mandatare (GV Ebenbichler und GR Gasser) wurde die Subvention von 170.000 Euro beschlossen. Als kooptiertes Vorstandsmitglied soll die neue Abteilungsleiterin für Kultur und Bildung, Mag. Ruth Haas die Marktgemeinde vertreten.
Den heurigen Spielpan der Tiroler Volksschauspiele finden Interessierte auf www.volksschausiele.at