Begegnungszone Teil 5: Zentrumsentwicklung wird weiter forciert

So soll „Begegnungszone Teil 5“ im Bereich Inntalcenter / Weißenbachgasse nach der Fertigstellung aussehen.So soll die „Begegnungszone Teil 5“ im Bereich Inntalcenter / Weißenbachgasse nach der Fertigstellung aussehen.

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Telfs hat in seiner jüngsten Sitzung den Beschluss gefasst, die Begegnungszone Teil 5 im Bereich Inntalcenter/Weißenbachgasse zu errichten. Nach intensiven Diskussionen wurde das Projekt, das die Attraktivierung und Belebung des Zentrums vorantreiben soll, mit großer Mehrheit beschlossen.

Bereits im Jahr 2020 hatte die Gemeinde nach einer zweijährigen Planungsphase den zukunftsweisenden Beschluss zur Erneuerung des Ortszentrums gefasst. Seitdem wurden die ersten vier Bauphasen erfolgreich umgesetzt und ein Mehrwert für Telfs geschaffen. Die Errichtung der Fußgänger- und Begegnungszone habe den Ortskern wiederbelebt und private Investitionen angeregt, führte Bgm. Christian Härting aus. Er rechnete vor, dass nach den Maßnahmen der Gemeinde auch private Akteure investierten und in den letzten Jahren rund 50 Millionen Euro in das Zentrum flossen.

Maßnahmen tragen Früchte

„Wir sind mit Weitblick vorangegangen und haben gemeinsam mit Unternehmern und Eigentümern an einem Strang gezogen“, betonte Härting. „Der heutige Beschluss ist ein weiterer Meilenstein, um das Zentrum von Telfs noch attraktiver zu gestalten. Im Moment haben wir noch mehrere Baustellen – etwa bei der Raiffeisenbank, dem Bezirksgericht und der Sparkasse – aber dafür wird das Zentrum nach Abschluss dieser Projekte im kommenden Jahr deutlich aufgewertet.“ Ein weiterer Frequenzbringer wird das medizinische Primärversorgungszentrum (PVZ) in der Weißenbachgasse sein, in das 1,8 Millionen Euro investiert werden. Härting unterstrich außerdem, dass die Investitionen bereits Früchte tragen: Das Ortszentrum sei lebendiger denn je, die positiven Entwicklungen seien klar sichtbar.

Erweiterung der Sichtachse

Gemeinsam mit dem Inntalcenter (IC) soll nun der nächste Schritt umgesetzt werden. „Es geht nicht nur um eine Verschönerung, sondern um eine sinnvolle Ergänzung der Sichtachse im Zentrum“, so GV Alexander Schatz. „Wir ziehen hier mit Unternehmern und Eigentümern an einem Strang.“ Die Marktgemeinde wird den Bereich von der Volksbank bis zum Vorplatz des IC neu gestalten. Die Maßnahmen umfassen die neue Pflasterung, die Verlegung von Wasserleitungen, Versickerungssystemen, Portalarbeiten, die Anschaffung von Sitzmöbeln sowie die Installation einer neuen Beleuchtung. In diese Arbeiten investiert die Gemeinde 750.000 Euro. „Die Summe ist bereits budgetiert. Wir haben noch einen Überschuss von 50.000 Euro und erhalten zusätzlich eine Bedarfszuweisung vom Land Tirol in Höhe von 200.000 Euro“, erklärte Härting. Die Pflasterarbeiten am Vorplatz des IC werden mit 83.000 Euro netto von der Gemeinde mitfinanziert, basierend auf einer im Gemeinderat 2019 beschlossenen Vereinbarung.

Neugestaltung IC-Vorplatz

Die Arbeiten für die Neugestaltung des Vorplatzes haben bereits begonnen. Die Betreiber des Inntalcenters investieren rund 1,2 Millionen Euro in den Platz, der künftig durch eine neue Pflasterung, Fahrradabstellplätze inklusive E-Ladestationen, Bäume, Sitzgelegenheiten und eine Eisdiele aufgewertet wird. Für Familien wird ein konsumfreier Bereich mit Spielplatz, Rutschturm und einem Brunnen für Wasserspiele geschaffen. Zudem erhält die Nordfassade des Inntalcenters einen neuen Eingang und Windfang. Der Gastrobereich wird vergrößert und mit einem Wintergarten sowie einer großen Terrasse ausgestattet. Außerdem entsteht eine neue Bushaltestelle mit überdachtem Wartebereich, gegenüberliegend werden die verlegten Taxistandplätze eingerichtet. <

Diskussion und Beschlussfassung

Die Entscheidung wurde in der Sitzung lebhaft diskutiert. Am Ende stimmten die Gemeinderäte mehrheitlich für das Projekt, mit zwei Gegenstimmen (Ersatz-GR Stefan Wirtenberger – NEOS, GR Daniela Brunner – NEOS) und einer Enthaltung (GV Norbert Tanzer – DEIN T). Einhellig wurde das Projekt als schön, ja großartig, bezeichnet, doch äußerten Wirtenberger und Brunner Bedenken, ob man sich in diesen schwierigen Zeiten eine derartige Investition leisten solle. „Es sieht sensationell aus und mein Herz sagt ja, aber mein Kopf sagt – in Anbetracht der anstehenden Großprojekte rund um die Volksschulen und das Altersheim – nein“, so Wirtenberger. Dieser Position konnte auch Vize-Bgm. Johannes Augustin (NEOS) etwas abgewinnen, sprach sich aber doch für die Umsetzung aus: „Wir haben das Projekt Ortskern und Begegnungszone begonnen und führen das jetzt zu Ende, denn damit schaffen wir einen klaren Mehrwert.“ Laut Vize-Bgm. Klaus Schuchter (WFT) müsse die Gunst der Stunde genutzt werden. Es wäre fahrlässig diese Chance auf eine Hand in Hand greifende Zusammenarbeit mit dem IC nicht zu nutzen, das ja mehr Geld ins Projekt investiert als die Gemeinde. In eine ähnliche Kerbe schlug auch GV Christoph Walch (GRÜNE), weshalb er sich ebenso klar für das Projekt aussprach wie GR Michael Ebenbichler (FPÖ).

Der Bürgermeister unterstrich abschließend, dass Telfs mit diesem Beschluss erneut ein Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Ortskernentwicklung setze, die sowohl die Aufenthaltsqualität als auch die Frequenz im Zentrum erhöhe und damit die Wirtschaft im Zentrum stärkte. Das Projekt soll schon im Herbst fertiggestellt sein.

Eine Gruppe von Personen außerhalb eines GebäudesDie Arbeiten für die Neugestaltung des Inntalcenter Vorplatz haben bereits begonnen. Bereits im Herbst soll alles fertig sein.