Es lebe der Naz – die Fåsnåcht isch frei!

Er ist zurück: Der Naz – das liabste Kind der Laninger! Mit dem feierlichen Ausgraben der mehr als 100 Jahre alten Symbolfigur wurde offiziell verkündet, worauf alle sehnsüchtig gewartet haben: „Die Fåsnåcht isch frei!“, rief Fåsnåchtsobmann Bgm. Christian Härting und übergab seine Amtskette an den rauchenden, saufenden und speibenden Naz, der in den kommenden Wochen das Zepter in der Marktgemeinde Telfs übernimmt.

Das lange Warten hat ein Ende

Bereits eine Stunde vor der Zeremonie versammelten sich die Fåsnachtler im Ortszentrum. Mit entzündeten Fackeln marschierten sie geschlossen zum Wasserbichl-Parkplatz, wo sie von rund 3.000 begeisterten ZuschauerInnen erwartet wurden. Die Laninger, die Sippschaft des Naz, stürzte sich auf den Kieshaufen, um ihren jüngsten Spross auszugraben. Nach intensivem Schaufeln stießen sie auf einen Stollen, und endlich – nach fünf langen Jahren des Wartens – konnte der Naz wieder in ihrer Mitte begrüßt und der Kindsdirn übergeben werden. 

Scharfzüngiger Rückblick

Stürmisch wurde das Laninger-Kindl empfangen und von Vertretern der Fåsnåchtsgruppen mit scharfzüngigen Sprüchen und witzigen Geschenken begrüßt. So wurde der „Bua“ in humorvoller Weise über die wichtigsten politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ereignisse der letzten fünf Jahre informiert. Dabei ließ der Empfang schon erahnen, welche Themen die Wagen und Darbietungen beim Schleicherlaufen am 2. Februar dominieren werden.

„Iatz regiert die Laningerbruat, also werd’ ålles guat.“

In gewohnter Manier wurden diverse Ereignisse der letzten Jahre in humorige Sprüche verpackt und selbstverständlich blieben Seitenhiebe in Richtung Politik nicht aus. „Des mit inserer Regierungsbildung isch zum Speiben. I muass täglich meine Sprüch’ umschreiben“, stellte beispielsweise Kindsdirn Karl Walch fest. In Bezug auf Telfs wurde unter anderem das Dauerthema Verkehr angesprochen, ebenso wie die Fußgängerzone und die Radarkästen, die als „Geldquelle“ der Gemeinde betitelt wurden. Humorvoll schlug Bgm. Härting in die gleiche Kerbe: „Leut’, kanntets bitte wieder a bissl schneller fahren und die Radar ignorieren – mir ham a Volksschual und a Altersheim zu sanieren.“ Erwartungsgemäß stand die Coronapolitik auf der Liste, ebenso wie die Causa Benko und der Jagdskandal rund um Georg Dornauer: „Schorsch – dei Karriere isch im Orsch. Ma schmückt si nit mit am fremden Huat.“ Angriffsfläche bot klarerweise auch die USA bzw. die Wiederwahl von Donald Trump. Herzhaft gelacht wurde zudem bei den Ausführungen rund sprachliche Feinheiten in puncto Gendern und Politischer Korrektheit.

Krönender Abschluss des Spektakels war das gemeinsam gesungene Laningerlied. Bestens gelaunt machten sich die Fåsnåchtsgruppen wieder auf ins Zentrum, um den offiziellen Beginn der fünften Jahreszeit zu feiern, wobei für die Fåsnachtler mit einem Augenzwinkern feststeht: „Wir werden das Dorf beleben, ohne dafür Millionen auszugeben.“ 

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