Unter Vorsitz von Vize-Bgm. Klaus Schuchter (WFT) erteilte das Gremium Bgm. Christian Härting (WFT) als Rechnungsleger einstimmig die Entlastung.
Einstimmig segnete der Telfer Gemeinderat in seiner März-Sitzung den Rechnungsabschluss 2024 ab und entlastete damit einhellig Bgm. Christian Härting (WFT) als Rechnungsleger. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen präsentiert sich die Gemeinde Telfs finanziell stabil.
Solide finanzielle Basis
Bgm. Härting, der seit 2010 im Amt ist, erklärte: „2024 schließen wir im Finanzierungshaushalt mit einem zarten Minus von 125.598 Euro ab und haben sogar zwei Grundstücke im Wert von 880.000 Euro angeschafft. Außerdem verfügen wir als Gemeinde trotz steigender Kosten und einer angespannten wirtschaftlichen Lage noch immer über 2,7 Mio. Euro an liquiden Mitteln.“ Dies zeige, wie wichtig eine solide Finanzstrategie, die auf Sparsamkeit, Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit basiert, sei.
Zukunftsorientierte Investitionen
Trotz finanzieller Herausforderungen konnte Telfs 2024 wichtige Infrastrukturprojekte realisieren. Dazu zählen unter anderem die Großsanierungen in den Sport- und Veranstaltungszentren. Dazu zählt der Austausch des Kuppel-Membrandaches sowie die brandschutz- und elektrotechnische Sanierung inklusive LED-Umrüstung im SportZentrum. Auch die Lüftungstechnik und diverse weitere Maßnahmen im RathausSaal wurden umgesetzt. „Das hat zwar viel Geld gekostet, aber hat auf der Vermögensseite einen Mehrwert geschaffen. Diese Investitionen und weitere zukunftsträchtige Vorhaben wie das neue Sozial- und Gesundheitssprengelhaus, der Ausbau des Einberger Schulzentrums und des Altenwohnheimes am Wiesenweg sind entscheidend für die künftige Entwicklung unserer Gemeinde“, so der Bürgermeister.
Grundankäufe schaffen Vermögen
Wie erwähnt, hat die Gemeinde zwei wichtige Grundstücksankäufe im Zentrum – Kausl und Reinstaller – getätigt, wodurch wiederum Vermögen geschaffen wurde. „Die dafür benötigten 880.000,00 Euro konnten vollständig aus eigener Kraft finanziert werden, ohne dafür die Rücklagen in der Höhe von 1,19 Mio. Euro anzutasten“, unterstrich Härting.
Erfolgreiche Tochterunternehmen
Auch aus den gemeindeeigenen Betrieben gibt es Positives zu berichten: Alle Tochterunternehmen haben erfolgreich gewirtschaftet. Die Bilanzen 2023 zeigen eine Steigerung des Eigenkapitals um 1,1 Mio. Euro.
Bgm. Christian Härting wurde als Rechnungsleger einstimmig entlastet.Pflichtabgaben als Damoklesschwert
Aber auch in Telfs wird der finanzielle Spielraum enger. Seit dem Jahr 2023 stagnieren die Abgaben-Ertragsanteile des Bundes – die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden – während die Pflichtabgaben an das Land hingegen exorbitant steigen. „Die Schere zwischen dem, was wir ans Land zahlen, und dem, was wir vom Bund erhalten, wird bekanntlich immer größer“, betonte der Gemeindechef, der hier von einem Damoklesschwert spricht. Aktuell belaufen sich die Ertragsanteile auf 18,85 Mio. Euro, während die Sozialabgaben der Gemeinde bei 11,61 Mio. Euro liegen. Letztere sind seit 2022 Jahren um rund 2 Mio. Euro gestiegen. „Aufgrund der davon-galoppierenden Sozial- und Pflichtabgaben hat sich natürlich unser Verschuldungsgrad erhöht – von 44 Prozent auf 48 Prozent,“ erklärte Härting.
Positiver gestalten sich hingegen die Gesamtschuldenstände. Diese konnten 2024 von 41,9 Mio. Euro auf 40,6 Mio. Euro reduziert und Tilgungen in Höhe von 2,2 Mio. Euro vorgenommen werden.
Effizientes Personalmanagement
Im Personalbereich wurde konsequent auf Kostenkontrolle geachtet, was zu einer Einsparung von rund 386.000 Euro, oder 4,1 Vollzeitäquivalenten, führte. Gleichzeitig wächst der Personalbedarf im Bildungssektor, insbesondere bei Schulassistenzen und Stützkräften, was die Gemeinde vor erhebliche Herausforderungen stellt. „Die Kosten in diesem Bereich explodieren. Es ist ein schwieriges Thema, da die Gemeinden eigentlich nicht dafür verantwortlich sind. Zwar erhalten wir Ersätze vom Land, jedoch decken diese bei Weitem nicht die gesamten Kosten“, erklärte Härting.
Impulse durch starke Wirtschaft
Die finanzielle Stabilität der Gemeinde wird durch die Kommunalsteuereinnahmen nachhaltig ge-stärkt. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, unseren vielen Firmen, Betrieben und Einzelunter-nehmen zu danken“, betonte Härting. Auch wenn die Zahl der kommunalsteuerpflichtigen Unter-nehmen 2024 um 30 Betriebe rückläufig war, haben die Wirtschaftstreibenden knapp 7 Mio. Euro an Steuern bezahlt. Telfs konnte damit rund 580.000 Euro mehr einnehmen als im Vorjahr.
Dank und Ausblick auf die Zukunft
„Wir werden weiterhin gezielt investieren, aber auch dort sparen, wo es notwendig ist, um die finanzielle Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit der Gemeinde zu sichern“, sagte Härting mit Blick auf den zukünftigen Kurs.
Positive Wortmeldungen
Die MandatarInnen zeigten sich mit dem Rechnungsabschluss zufrieden. Vize-Bgm. Klaus Schuchter (WFT) lobte die solide Finanzpolitik: „Dank klarer Strategien und Disziplin steht Telfs gut da. Wir haben noch die Freiheit zu investieren – das ist in Zeiten wie diesen ein großes Privileg.“ Auch Vize-Bgm. Johannes Augustin (NEOS) dankte für die präzise Haushaltsführung, die Investitionsspielraum ermögliche. GV Christoph Walch (GRÜNE) betonte, dass der Rechnungs-abschluss die gute Arbeit des Gemeinderats und der Verwaltung widerspiegelt: „Wir ziehen alle an einem Strang, und Telfs hat sich positiv entwickelt.“ GV Norbert Tanzer (DEIN T) betonte, dass die großen Investitionen im Blick behalten werden müssten: „Die aktuellen Zahlen gefallen mir und ich hoffe es geht so weiter, aber die geplanten Investitionen bereiten mir etwas Sorge.“
Am Mikrofon: Überprüfungsausschuss-Obmann GR Michael Ebenbichler (FPÖ)