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Almsitzung zeigte gutes Verhältnis zwischen Gemeinde und Landwirten

05.09.2014 20:58
Zur traditionellen Almsitzung traf sich der Telfer Gemeinderat gestern auf der Puit Wang Alm oberhalb von Leutasch-Obern. Auf der Tagesordnung standen die Themen Landwirtschaft, Wald und Umwelt.

Im ersten Sitzungsteil, der im Noaflhaus stattfand, ging es u.a. um die Adaptierung des Wirtschaftsplanes für die Sport- und Veranstaltungszentren, eine Reihe von Anträgen aus Bauamt und Bauausschuss sowie um den letzten Teil der Griesbachverbauung im Bereich der Musikschule. GR Angelika Mader berichtete aus dem Überprüfungsausschuss und VBgm. Christoph Stock aus dem Ausschuss für Jugend, Sport und Vereinswesen. Stock gab dabei den 7. November als Termin für die heurige Jungbürgerfeier bekannt. Es ist wieder geplant, einen Festakt bei der Friedensglocke abzuhalten und danach im Rathaussaal ein Party zu feiern.

GR Dr. Hugo Haslwanter brachte als Obmann-Stv. des Verkehrsausschusses mehrere Anträge zur Abstimmung. Dabei wurde auch beschlossen, die Resolution des Verkehrsclubs Österreich "Mehr öffentlicher Verkehr mit hoher Qualität" zu unterzeichnen.

Auf der Puit Wang-Alm berichtete GV Herbert Klieber, Obmann der Agrargemeinschaft Puit Wang, über die Situation der Land- und Almwirtschaft in der Marktgemeinde Telfs. "Es war ein schwieriges Almjahr", stellte er klar: "Auch in den nächsten Jahren kommt einiges auf uns zu." Viele Feldwege seien nicht breit genug und dafür werde man einiges an Grund von den Anrainern ablösen müssen.

Gemeindeförster Ing. Reinhard Weiß erläuterte dem Gemeinderat das Arbeitsjahr seines Referates Umwelt-Forst-Landwirtschaft: "Viel Arbeit macht uns oft die Grenzfeststellung bei den Waldteilen. Die Wildbachbetreuung verschlingt viel Zeit und Geld!"

Auch nach Inkrafttreten des neuen Flurverfassungsgesetzes und Konstituierung der Gemeindegut-Agrargemeinschaften ist das Verhältnis zwischen Bauern und Gemeinde gut. Zum gesetzlich vorgeschriebenen Substanzverwalter wurde Bgm. Härting bestellt. Er hat bereits alle Almen besichtigt und eine To-do-Liste erstellen lassen, die nach und nach abgearbeitet wird. Der Landwirt Anton Jaud, Obmann der Agrargemeinschaft Wildmoos, brachte es auf den Punkt: "Die Bauern sollen ihre Probleme untereinander lösen, bevor sie zur Gemeinde gehen!"

"Agrargemeinschaften und Gemeinde ergänzen einander", bestätigte GV Klieber. Er macht sich dafür stark, die Puit Wang-Alm bei den nötigen Verbesserungen in ihrem Grundcharakter zu erhalten: "Das ist unsere einzige echte Alm, die anderen sind Hotels!"

Bgm. Christian Härting und RL-Stv. Ing. Christoph Schaffenrath MSc. vom Umweltbüro nannten die wichtigsten Zahlen des Umweltberichtes 2013. Die Trennmoral der Bevölkerung ist gut, die Menge des kostenintensiven Sperrmülls nicht gestiegen. "Seit sieben Jahren haben wir die Gebühren nicht erhöht und liegen jetzt damit tirolweit im Mittelfeld", erinnerte Bgm. Härting: "Beim Biomüll sind ohne Gebührenerhöhung jetzt 15 statt 12 Entleerungen und auch die Waschung in der Grundgebühr enthalten." Erwirtschaftete Überschüsse werden in die Wertstoffsammelstelle investiert.

Der Historiker Dr. Stefan Dietrich berichtete von den archäologischen Grabungen am Gföllbichl in Mösern und von interessanten Funden am Schlossbichl in Moritzen. Der Gemeindevorstand hatte schon Mittel für die Restaurierung von Fundstücken freigegeben. Man will das interessante Projekt Schlossbichl weiterverfolgen. Vision wäre eine archäologische Erlebniswelt, die auch eine entsprechende touristische Dimension hat.

Auf dem Bild die Gemeinderäte um Bgm. Christian Härting mit Gemeindemitarbeitern, Agrarvertretern und dem Almpächter vor der Puit Wang-Almhütte. (wisch/Foto: Dietrich)