Im ganzen Dorf wehen bunte Fahnen und Sponsorenbanner, ein roter Teppich ist ausgerollt, Ehrengäste in festlicher Kleidung, Politik, Wirtschaft, Geistlichkeit, Kulturtreibende, Sponsorenvertreter, Journalisten, Blitzlichtgewitter. Die Tiroler Volksschauspiele empfangen zum Auftakt stilsicher, selbstbewusst und in komplett neuem Erscheinungsbild zum Start in ihre erste Spielsaison als gemeinnützige GmbH der Marktgemeinde Telfs. Internationalität im Publikum, im Programm und sogar im Catering des offiziellen Eröffnungsfestaktes, der aus Wettergründen vom Wallnöferplatz in den RathausSaal verlegt werden musste: Die neue Ausrichtung von Tirols größtem Sommertheaterfestival ist an diesem Abend mit allen Sinnen erlebbar. Die Marktmusikkapelle Telfs zieht ein und sorgt für den traditionellen Tiroler Auftakt. Auge und Ohr verfolgen die Festreden. Dazwischen immer wieder musikalische Interventionen mit Florian Bramböck, Stephan Costa & Band. Einer der Titel augenzwinkernd: „Aller Anfang ist schwer mit Nix“.  Moderatorin Denise Neher führt routiniert durch den choreografierten Abend.

Der neue künstlerische Intendant Prof. DDr. Christoph Nix eröffnet flammend, spricht übers Spielen, übers Volk, übers Spielvolk. Er spürt „eine große Kraft in Telfs, eine große Spielfreude im Land Tirol.“ Er will „Anspielen gegen die Enge“, „Fragen stellen im Theater“, er erinnert sich an seine jungen Jahre, in denen „Drexel, Brenner, Weinzierl und Schönherr“ seine HeldInnen waren. „Es braucht solche Leute und es braucht Bürgermeister wie Helmut Kopp, der die Tiroler Volksschauspiele möglich gemacht hat, und den gegenwärtigen, der sie wieder möglich gemacht hat.“ Das heurige Programm sei keine Notlösung, „sondern ein Versuch. Ich hoffe auf ein Gesamtkunstwerk. Danke für diese Chance. Auf geaht's!“

Bgm. Christian Härting bedankt sich beim Altverein „für viele berührende Theatermomente in alle den Jahrzehnten“ und bei den neuen Protagonisten rund um Christoph Nix und Geschäftsführerin Verena Covi für die bisher geleistete Arbeit hinter den Kulissen: „Wir als Gemeinde ermöglichen Kultur. Ihr macht Kultur.“ Er verschweigt nicht, dass abseits der Bühne beim Neustart nicht alles friktionsfrei gelaufen ist: „Es hat halt gemenschelt und auch wir müssen sicherlich Defizite und Missverständnisse in der Kommunikation einräumen.“ Doch habe man immer gewusst, „dass der Vorhang wieder aufgehen wird. Den Rumpler, den Sie heute gehört haben, war der Stein, der von meinem Herzen gefallen ist, weil es jetzt endlich losgeht.“ Der Gemeindechef und Vorsitzende der TVSS-Vollversammlung abschließend: „Bei aller Internationalität der Themen und des Personals bleiben es doch die Tiroler Volksschauspiele, aber eben im Jahr 2021.“

Für die Offenheit ihrer Vorredner bedankte sich Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe, die ihre und die Wertschätzung der urlaubenden Kultur-Landesrätin Beate Palfrader für den Mut zur Veränderung zum Ausdruck bringt. Sie habe sich vorher überlegt, „Was darf man denn alles sagen in Telfs?“ und sei dankbar für die Ansprache auch heikler Themen: „Und wow, diese Veränderung hat Potenzial!“ Es sei dies sicher der „aufregendste Post-Corona-Theaterabend.“ Und sie tröstet ob teils kritischer medialer Berichterstattung über den Strukturwandel der Spiele: „Hauptsache, man steht in der Zeitung. Das ist euch gelungen.“

Nach dem offiziellen Teil inklusive gemütlichem Austausch im RathausSaal-Foyer bei kühlen Getränken und kleinen Happen aus vielen kulinarischen Welten ruft ein aufgeregter Regisseur Roland Silbernagl nachdrücklich in den Kranewitterstadl zur Premiere von »Indien« von Alfred Dorfer und Josef Hader. Manuel Kandler, Franz Weichenberger und Luis Auer bringen die legendäre Tragikkomödie unter Silbernagls Regie und in der Ausstattung von Birgit Angerle auf die Bühne. Musiker Christian Deimbacher zaubert mit Tuba & Co. einen atmosphärischen Live-Loop-Teppich für Schauspiel und Publikum ins karge Bühnenbild.

Etwas mehr als eineinhalb Stunden dauert dieses »Wunderwerk des komischen Schreckens, diese Monsterkomödie« (Der Spiegel) in Telfs. Die ersten Reaktionen der Zuschauer nach dem langen Schlussapplaus mit Standing Ovations sind: „berührt“ und/oder „begeistert“. Sie werden heute noch lange drüber reden und den Abend genießen, denn diese Premiere beendet ein fast zweijähriges, coronabedingte Theater-Vakuum in Telfs. Die Tiroler Volksschauspiele geben ein kräftiges Lebenszeichen und das ist erst der Anfang einer langen, vielfältigen Spielsaison mit acht weiteren Produktionen und einem Rahmenprogramm quer durch alle Genres. Die Frage, ob's no geaht, ist seit gestern eine rhetorische.

Infos, Tickets & mehr: www.volksschauspiele.at

Bild oben:

Langer Applaus mit Standing Ovations nach der Premiere von »Indien«: (v.l.) Regisseur Roland Silbernagl, Musiker Christian Deimbacher, Ausstatterin Birgit Angerle sowie die Schauspieler Franz Weichenberger, Manuel Kandler und Luis Auer.

Bilder unter:

(v.l.) Sabrina Terschan (Technische Leitung), Schauspieler Franz Weichenberger und Manuel Kandler (»Indien«).

Sponsor: (v.l.) Dirk Jäger, GF der GemeindeWerke Telfs, mit Gattin und Verena Schopper, Leiterin der Volksschauspiele-Betriebsbüros.

Bundes-, Landes- und Lokalpolitik: (v.l.) NR Barbara Neßler, Sarah Schett und die beiden Telfer VBgm. Christoph Walch und LA Cornelia Hagele.

Großes G'riss um die Fotomotive…

Gruppenbild: (v.l.) Regisseur Roland Silbernagl, TVSS-GF Verena Covi, Bgm. Christian Härting mit Gattin Stefani, Künstlerischer Intendant Christoph Nix und der Telfer Kulturreferent Josef Federspiel.

Hohe Geistlichkeit und Kultur: (v.l.) LH-Stv. Ingrid Felipe, Christoph Nix und Bischof Hermann Glettler.

Medienpartner Tiroler Tageszeitung: Chefredakteur Alois Vahrner mit Gattin Monika (l.) und TVSS-GF Verena Covi.

Notfalls serviert sie ihren Gästen auch kühle Getränke: TVSS-GF Verena Covi.

(v.l.) Christine Frei (PR Raiffeisen Landesbank), Christine Hofer (GF Raiffeisen Werbung Tirol) und Telfs' Vbgm. LA Cornelia Hagele.

Sponsorenvertreter Karl Gostner (Obmann Innsbruck Tourismus, r.) im Gespräch mit Regisseur Roland Silbernagl (»Indien«).

Visionäre unter sich: Intendant Christoph Nix (l.) und Andreas Braun (Expertenbeirat Tiroler Volksschauspiele)

(v.l.) Der Telfer Gemeinderat Norbert Tanzer mit Gattin Judith und GR-Kollegen Güven Tekcan.

Kleine Happen aus aller Welt unterstrichen die internationale Ausrichtung des Theaterfestivals kulinarisch.

Der gesamte Tiroler Uniqa-Vorstand. Seit vielen Jahren ist das Versicherungsunternehmen ein wichtiger Sponsor des Theatersommers.

Die Marktmusikkapelle Telfs sorgte für den traditionellen musikalischen Auftakt, …

… dann übernahmen Florian Bramböck, Stephan Costa & Band »Die Erben«.

Christoph Nix hielt eine flammende Eröffnungsrede.

Bgm. Christian Härting bei seiner Festrede.

Moderatorin Denise Neher (Mitte) lud die VertreterInnen der größten Sponsoren zum Wordrap: (v.l.) Dirk Jäger (GV GemeindeWerke Telfs), Michael Zentner (Landesdir. Uniqa), Christine Hofer (GF Raiffeisen Werbung Tirol) und Karl Gostner (Obmann Innsbruck Tourismus). 

Politikwissenschafter Gerd Valchars referierte über den Begriff Volk und seine Bedeutung.

Bezirkshauptmann Innsbruck-Land Michael Kirchmair mit Begleitung Barbara Schmid.

Ein Intendant liegt den Damen zu Füßen: (v.l.) Telfs' VBgm. Cornelia Hagele, TVSS-GF Verena Covi, LH-Stv. Ingrid Felipe und NR Barbara Neßler. Vor ihnen: Christoph Nix.

Die jüngste Mitarbeiterin der Tiroler Volksschauspiele: Praktikantin Lea.

Langer Schlussapplaus und Standing Ovations nach dem Premiere-Auftakt »Indien«.

Fotos: MG Telfs/Pichler