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Chryseldis-Monografie in Telfs präsentiert

12.12.2019 13:20

Im kleinen, feinen Rahmen präsentierte der Tyrolia-Verlag in der Villa Schindler die kürzlich erschienene Monografie »Chryseldis«. Nach Schwaz und Landeck war Telfs die dritte und vielleicht logischste Station für die Buchvorstellungs-Tour, hatte die 2017 verstorbene Künstlerin doch aufgrund der langjährigen Gestaltung der Plakate für die Tiroler Volksschauspiele einen besonderen Bezug zur Marktgemeinde.

„Mein Telfs“ hatte Chryseldis Hofer-Mitterer ihre Auch-Wahlheimat oft genannt. Jahrzehnte dauerte ihre künstlerische Auseinandersetzung mit Themen an, die in Telfs auf der Bühne der Tiroler Volksschauspiele verhandelt wurden. Mit ihren bunten Plakatentwürfen prägte sie das grafische Erscheinungsbild und den Charakter des Theaterfestivals nachhaltig. Sie waren jedes Jahr über Monate im Ortsbild präsent, die wiederkehrenden Motive ihres Schaffens: Berge, Wasser, Frauenkörper, Wolken und Bäume. Die Villa Schindler widmete ihr nach ihrem tragischen Tod eine Ausstellung. Ebendort begrüßte der Telfer Kulturreferent Josef Federspiel Freunde und Interessierte zur Buchpräsentation. Unter ihnen Tochter Anna Mitterer, Tyrolia-Verlagsleiter Gottfried Kompatscher, Telfs‘ Kultur-Abteilungsleiterin Claudia Mark sowie Anne Potocnik-Paulitsch (Noaflhaus Telfs). Und natürlich die beiden Herausgeber und Autoren Günther Dankl, Kustos der grafischen Sammlung der Tiroler Landesmuseums a. D. sowie Kunsthistoriker Elio Krivdić. In Telfs und Umgebung sei mancherorts Chryseldis‘ Werk sicht- und spürbar, so Federspiel.

Die „selbstverständliche Feministin“
zum Lesen und Anschauen

Die bevorzugten Symboliken der aus Landeck-Perfuchs stammenden Künstlerin finden sich in den zahlreichen abgebildeten Werken quer durch alle Schaffensperioden im jüngst vorgestellten Kunstband »Chryseldis« wieder. Auch im Buch ein Telfs-Bezug: Volksschauspiele-Geschäftsführerin und Kunsthistorikerin Ruth Haas gehört ebenso zu Co-AutorInnen wie Ex-Ehemann Felix und Anna Mitterer sowie die langjährige Wegbegleiterin Agnes Büchele. Günther Dankl setzt in seinem Text die „selbstverständliche Feministin“ in den Kontext großer Namen der feministischen Avantgarde. Elio Krivdić präsentiert die Monografie als Buch zum Lesen und Anschauen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Plakate, Lithografien, Glasfenster – Chryseldis‘ Werke beziehen Stellung zu wesentlichen Themen unserer Existenz und wirken beim Durchblättern auf ihre eigene magische Weise. »Chryseldis – Leben und Werk der Tiroler Künstlerin Chryseldis Hofer-Mitterer (1948–2017)«, 224 Seiten, 187 Abbildungen, ist im Buchhandel für EUR 34,95 erhältlich.

Chryseldis Hofer-Mitterer (1948–2017) gehört zu den stillen, jedoch wichtigsten Tiroler Künstlerpersönlichkeit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Geboren in ärmlichen Verhältnissen in Landeck, schaffte sie 1966 auf Vermittlung ihres Lehrers Herbert Danler dennoch den Weg an die Akademie der bildenden Künste in Wien und seit ihrem Abschluss bei Rudolf Hausner arbeitete sie als freischaffende Künstlerin. Chryseldis Hofer war jahrelang mit dem Tiroler Autor Felix Mitterer verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter Anna Mitterer ist ebenfalls Künstlerin. Chryseldis starb 2017 nach einem Wohnungsbrand.

Bild oben: BuchautorInnen und Herausgeber bei der Buchpräsentation: (v.l.) Ruth Haas (GF Tiroler Volksschauspiele Telfs), Josef Federspiel (Kulturreferent Telfs), Günther Dankl (Herausgeber), Anna Mitterer (Tochter von Chryseldis Hofer-Mitterer), Elio Krivdić (Herausgeber), Gottfried Kompatscher (Leiter Tyrolia-Verlag).
Bild unten: Die Monografie »Chryseldis – Leben und Werk der Tiroler Künstlerin Chryseldis Hofer-Mitterer (1948–2017)« ist im Buchhandel u. a. in den Tyrolia-Filialen (auch Telfs) zum Preis von EUR 34,95 erhältlich.


Fotos: MG Telfs/Pichler