Die Telfer Bäuerinnen und Bauern können mit dem heurigen Almsommer sehr zufrieden sein. Das Vieh blieb von Bär und Wolf verschont und auch sonst waren keine größeren Verluste zu verzeichnen. Es gab im Gegenteil sogar unerwarteten »Zuzug«: Ein Schaf, das vergangene Saison auf der Puit-Wang-Alm verlorengegangen war und den Winter in freier Natur überstanden hat, tauchte – ziemlich verzottelt – wieder auf! Und auf der Wildmoosalm gefiel es einem Jungrind des »Gutscher«-Bauern so gut, dass es beim Abtransport ausriss und zehn Männer mehrere Stunden beschäftigt waren, um das unternehmungslustige Tier wieder einzufangen und es talwärts zu bringen.
Besonderes Lob gab es für die junge Hirtin Alina Awecker, die ihren ersten Sommer auf der Puit-Wang-Alm hervorragend und mit großer Umsicht gemeistert hat. Die erst 21-Jährige hatte immerhin 320 Schafe, 107 Rinder und 22 Pferde unter ihrer Obhut!
Gewisse Turbulenzen brachten allerdings Wetterkapriolen. Unwetter haben den Weg und das Bachbett zur Puit-Wang-Alm stark unterspült. Im Hämmermoos hat der Sturm große Waldschäden angerichtet. Weg und Bachbett mussten sofort notdürftig saniert werden. Nach grober Schätzung beträgt der Schaden zwischen 50.000,- und 100.000,- Euro. Diese Arbeiten waren beim Besuch von Substanzverwalters GV Norbert Tanzer natürlich Thema der Gespräche mit den Obleuten der Agrargemeinschaften. Tanzer, der auch Obmann des Landwirtschaftsausschusses im Gemeinderat ist, traf sich mit Barbara Jaud-Dollinger (Obfrau Wildmoosalm) und Thomas Gufler (Hämmermoosalm). Hansjörg Stubenböck, der Obmann von Puit-Wang, war an diesem Tag leider verhindert.
Allgemein war eine gute Stimmung festzustellen. Die Telfer Almen wurden bekanntlich 2013 zurück ins Gemeindegut übertragen, was damals für einige Irritationen sorgte. Zusammenfassend meinte Norbert Tanzer: „Naturgemäß war der Start etwas holprig. Mittlerweile haben sich die Wogen geglättet, die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und den Bäuerinnen bzw. Bauern funktioniert aus meiner Sicht gut und ist von gegenseitigem Vertrauen und Sympathie getragen.“
Freilich hat die Gemeinde als Substanzverwalterin im Telfer Almwesen auch einiges geleistet. Allein in das Großprojekt Pflanzenkläranlage Hämmermoos werden rund 300.000,- Euro investiert. Daneben wurden Hygienemaßnahmen verbessert, Holzzäune erneuert und Windwurfschäden abgearbeitet, um die Aktivitäten des Borkenkäfers einzubremsen.
Nach seiner informativen Almen-Tour hielt Tanzer als Rück- und Ausblick fest: „Es gilt, alte Traditionen fortzusetzen und die bäuerliche Kultur zu fördern. Die Bäuerinnen, Bauern und Obleute der Almen haben heuer die gute Arbeit unserer fünf Hirtinnen und Hirten sehr gelobt, was mich als Vertreter der Gemeinde besonders freut und auf gedeihliche Entwicklung für die Zukunft hoffen lässt. Nur durch enge Zusammenarbeit zwischen den Landwirten und Gemeinde wird es gelingen, die bäuerliche Lebens- und Wirtschaftsweise und das Kulturgut Almen dauerhaft zu erhalten.“
Im Bild: Die junge Hirtin Alina Awecker mit Substanzverwalter GV Norbert Tanzer. Die 21-jährige meisterte ihre erste Saison auf der Puit-Wang-Alm hervorragend.
Fotos unten:
1-3 Wildmoosalm
4 Sie sorgten für das Einholen der Jungrinder auf der Wildmoosalm. 3.v.l.: die Agrargemeinschaftsobfrau von Wildmoos Barbara Jaud-Dollinger. 2.v.l.: Wildmoos-Hirte Arnold Bacher.
5-6 Hämmermoosalm
7 Agrargemeinschaftobmann Hämmermoos Thomas Gufler, Substanzverwalter Norbert Tanzer und Hirte Heinrich Wegscheider (v. l.).
8 Die Puit-Wang-Alm
9-10 Die Schafer, die auf der Puit-Wang-Alm gerade den Abtrieb ihrer Tiere vorbereitet hatten.
11 Das »verlorene Schaf« von der Puit-Wan-Alm, das den ganzen Winter in der freien Natur zugebracht und sich dabei eine besonders zottelige Wolle zugelegt hat.
Fotos: MG Telfs/Dietrich
Der Telfer Almsommer ist gut gelaufen!
13.09.2023 11:08
Für die Telfer Bäuerinnen und Bauern geht ein erfolgreicher Almsommer zu Ende. Zum bevorstehenden Saisonabschluss besuchte Substanzverwalter GV Norbert Tanzer die drei Telfer Almen Wildmoos, Hämmermoos und Puit-Wang. Es ging um Informationsaustausch, aber auch um die freundschaftliche Kontaktpflege mit den Telfer Viehhalter/-innen und den Agrargemeinschaftsobleuten.