Die Geschichte berührte viele Menschen. Zahlreiche Hinweise auf die unbekannte Ziehharmonikaspielerin gingen im Gemeindeamt ein. Aber waren die Nachforschungen auch erfolgreich? Ja und Nein, berichtet Bürgermeister Dr. Stephan Opperer: „Wir haben die junge Frau mit ziemlicher Sicherheit identifiziert. Alle Detailangaben stimmen überein. Sie war damals 17 und wohnte im Ortsteil Emat. Von dort ging sie jeden Abend zum Meisl-Bauern Milch holen und kam, wie Hemquist es beschreibt, täglich kurz vor der Ausgangssperre am Quartier der Amerikaner in der Pischl-Fabrik vorbei.“
Die heute 81-Jährige wohnt nicht mehr in Telfs, sondern in einer anderen Tiroler Gemeinde. Allerdings: Der Versuch, mit ihr Kontakt aufzunehmen, scheiterte. Sie ließ die Anfragen der Gemeinde unbeantwortet. „Offenbar will sie keine Verbindung herstellen, was wir natürlich akzeptieren müssen. Es ist nur schade, dass wir Herrn Hemquist jetzt eine negative Antwort geben müssen“, bedauert der Bürgermeister.
Als Gewinn bleibt jedoch, dass sich zahlreiche Telfer gemeldet und der Gemeindechronik interessante Erinnerungen aus der Besatzungszeit zukommen ließen. Ein Zeitzeuge, der damals Schüler war, glaubt sich sogar an den jungen Soldaten Wesley Hemquist zu erinnern. Und daran, wie die Amerikaner wehmütig dahinschmolzen, wenn das „Mädchen mit dem Akkordeon“ das Lied von Lili Marlen spielte”¦ (sd/Foto: sd)
Unser Foto zeigt den Brief Wesley Hemquists an den "Burgomiester" - trotz der ausgesprochen fragmentarischen Adresse erreichte er das Telfer Gemeindeamt.