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„Fabrik-Fahne“ wiedergefunden!

23.10.2019 09:45

Ein Stück Telfer Geschichte wurde wiederentdeckt: Heimatbund Hörtenberg-Obmann Hans Sterzinger hat die lange Zeit verschollene Prozessionsfahne der Telfer Weber und Textilarbeiter aufgespürt. Nun hat die Gemeinde das geschichtsträchtige Fahnenblatt aus Privatbesitz erworben und dem Museum im Noaflhaus übergeben. Das Bild enthält auch eine fast 180 Jahre alte Darstellung der ersten Telfer Textilfabrik.

Beinahe kriminalistische Recherchen waren nötig, um die „Fabrik-Fahne“ wiederzufinden, die noch im frühen 20. Jahrhundert bei Prozessionen in Telfs mitgetragen worden ist. Kompliziert wurden die Nachforschungen durch die Tatsache, dass das Fahnenblatt irgendwann in den vergangenen Jahrzehnten ausgeschnitten und als Gemälde gerahmt wurde.

Die Prozessionsfahne ist laut Signatur ein Werk des heimischen Künstlers Anton Gassler und stammt aus dem Jahr 1845. Sie zeigt auf beiden Seiten Heilige, die für das Textilgewerbe „zuständig“ sind. Auf der Vorderseite etwa Severus von Ravenna und – wahrscheinlich – die heilige Lucia.

Neben den Heiligenbildern enthält die Darstellung auch ein lokalgeschichtlich interessantes Detail: Am unteren Rand findet sich eine authentische Abbildung der ersten Telfer Textilfabrik. Es ist das 1838 erbaute, später von Jenny & Schindler erworbene Gebäude im Obermarkt, in dem heute verschiedene Einrichtungen, darunter die Musikschule, untergebracht sind.


Unser Foto entstand bei der Übergabe des Fahnenbildes ans Museum im Noaflhaus. V. l.: Museumsmitarbeiterin Claudia Mark, Bgm. Christian Härting und Heimatbund-Obmann Hans Sterzinger. Das kleine Bild links unten zeigt ein interessantes Detail aus dem Bild, nämlich eine frühe Darstellung der ersten Telfer Textilfabrik im Obermarkt.

(Foto: MG Telfs/Dietrich)