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Integrationspreis: Eigentlich sind alles Sieger

28.06.2014 16:41
18 Bewerbungen, vier Gewinner - das ist die Bilanz des heurigen Integrationspreises der Marktgemeinde Telfs. "In Wirklichkeit sind alle Sieger", machte GV Güven Tekcan deutlich. In der Kategorie Vereine wurde die ÖAV-Sektion Hohe Munde ausgewählt, in der Kategorie Institutionen das Flüchtlingsheim Telfs, bei den Einzelpersonen Monika Himsl mit dem Projekt "BILILA-Familien-Lernhilfe-Projekt Telfs" und Irene Pfister mit dem "Mützenprojekt 2013: Der Rote Faden".

Integrations-Landesrätin Dr. Christine Baur streute der Marktgemeinde Rosen: "Ich weiß sehr zu schätzen, was die Marktgemeinde in diesem Bereich leistet. Ich bin unglaublich dankbar für das Beispiel Telfs. Es ist toll, dass sich so viele etwas einfallen lassen", meinte sie angesichts der 18 Einreichungen.

Auch Bürgermeister Christian Härting betonte die Wichtigkeit der Integration. Integrationsausschuss-Obmann GV Güven Tekcan nannte Telfs mit dem Verweis auf die Sprachstartklasse einen Vorreiter und zitierte den inzwischen gängigen Spruch: "Telfs hat 15.000 Integrationsbeauftragte".

Aus den 18 Bewerbungen hat die dreiköpfige Jury mit Mag. Hannes Gstir (JUFF Integration, Land Tirol), StR Brigitte Flür (Integrationsstadträtin Imst) und Stephanie Vonmetz (Abteilung Nachhaltigkeit, Land Tirol) vier Preisträger ausgewählt:
* in der Kategorie Vereine die ÖAV-Sektion Hohe Munde mit ihrem Projekt "Munde Special Outdoor".
* in der Kategorie Institutionen das Flüchtlingsheim Telfs mit dem Projekt "Nicht nur ein Haus, sondern auch ein Zuhause..."
* bei den Einzelpersonen:
Monika Himsl mit dem Projekt "BILILA-Familien-Lernhilfe-Projekt Telfs" und
Irene Pfister mit dem "Mützenprojekt 2013: Der Rote Faden".

Die Veranstaltung selbst war das Maturaprojekt "Die bunte Welt von Telfs" der eco-SchülerInnen Carina Lechner und Tina Zellenkowitsch. Als Musiker traten auf: "The Sound of Kala" (Harry Triendl und Gerri Hacker) gemeinsam mit "LatinOriente" (Mario Soto Delgado, Oscar Thomas Olalde, Hozan Temburwan) und als Special Guest Jose Teran. Daniela Weissbacher moderierte.

Hier noch kurze Beschgreibungen der Siegerprojekte:

ÖAV:
Das Projekt schafft für Menschen mit Behinderung ein Angebot, sich in der Natur aufzuhalten, dort Spaß zu haben und je nach Fähigkeiten und Möglichkeiten Bewegung zu machen. Die meisten Teilnehmer kommen aus der Lebenshilfewerkstatt Telfs. Die Veranstaltung beinhaltet jeweils eine Aktivität im Freien (Rodeln, Schneeschuhwanderung, Wandern”¦) und danach eine kurze Einkehr. Auch finanzschwache Klienten sollten die Möglichkeit haben, sich für die Gruppe anzumelden. Daher wurde im Verein um Patenschaften gebeten, die für die Mitglieder den Alpenvereinsbeitrag übernehmen. Verantwortliche Gruppenleiterin ist Waltraud Derflinger. Als Betreuer stehen auch Birgit Kirchmair (AV Sektion Hohe Munde), Mathias Mösl und Caroline (betroffene Mutter), manchmal auch Wohnheim-Betreuerinnen oder andere Freiwillige zur Verfügung.

Flüchtlingsheim:
Seit der Eröffnung des Telfer Flüchtlingsheimes im November 2012 haben Asylwerber und GemeindebürgerI gleichermaßen dazu beigetragen, dass das Haus in der Josef-Schöpf-Straße 23 zu einem Zuhause für Asylsuchende aus verschiedenen Ländern geworden ist. Die stete Unterstützung seitens der Gemeinde, die Offenheit vieler Vereine und das Engagement zahlreicher Einzelpersonen haben es den Bewohnern des Flüchtlingsheimes ermöglicht, aktiv am Gemeindeleben in Telfs teilzunehmen. Derzeit wohnen dort 60 Asylwerber aus 16 Ländern - 5 Familien und 43 Einzelpersonen.
Das Zusammenleben von Bewohnern aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichsten Fluchtgeschichten gestaltet sich im alltäglichen Ablauf nicht immer leicht. Die Organisation einer geregelten Tagesstruktur für die Bewohner ist nur beschränkt möglich und ihr Alltag im Heim ist stets vom Warten auf eine Entscheidung und den Ausgang ihres Asylverfahrens geprägt. Zudem dürfen Asylwerber generell nur im Rahmen der von der Gemeinde vergebenen gemeinnützigen Tätigkeiten beschäftigt werden.

Monika Himsl:
Das BILILA–Institut führt seit Oktober 2008 das Familien-Lernhilfe-Projekt in Telfs durch. Dabei werden Kinder/Erwachsene mit nichtdeutscher Familiensprache ein bis dreimal wöchentlich zu Hause besucht, um mit ihnen zu lesen, zu lernen und ihnen Bücher zu leihen. Der Selbstbehalt von 5 Euro pro Besuch/Stunde und die Förderungen sind nicht kostendeckend. So führt die Projektleiterin einen jährlichen Spenden-Patenlauf durch.

Irene Pfister:
„Mützen – die beschützen" ist ein Projekt von Irene Pfister, das im Jahr 2013 bereits zum vierten Mal durchgeführt wurde. Diesmal stand die Aktion unter dem Motto „Der rote Faden". Dieser steht für Irene Pfister als Symbol für Geben und Nehmen im Leben eines jeden Menschen. 65 Strickmützen wurden zum Stückpreis von 40,- Euro verkauft, der Verkaufserlös von 2.600 Euro wurde den Bewohnern des Flüchtlingsheimes Telfs in Form von Einkaufsgutscheinen zur Verfügung gestellt.

Im Bild die Gewinner mit der Jury, Bgm. Christian Härting, NR Mag. Aygül Berivan Aslan, GV Güven Tekcan und der Integrationsbeauftragten Dr. Edith Hessenberger. (wisch/Foto: Schatz)