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Kompromiss in der Subventionsdebatte

02.09.2018 11:27

Über den Antrag von Gemeinderat Sepp Köll, alle Vereinssubventionen zu veröffentlichen, beriet das Ortsparlament am Freitag. Dabei wurde einstimmig beschlossen, Bgm. Christian Härting solle die Möglichkeiten und den Aufwand eruieren, wenn sich Telfs auch mit den Vereinssubventionen beim sogenannten „offenen Haushalt" beteiligt.

Telfs unterstützt seine Vereine im Jahr in Summe mit beträchtlichen Barsubventionen. Dazu kommen diverse Sachleistungen, die oft schwer zu quantifizieren sind. 

Zwei Positionen kennzeichneten die Debatte um die lückenlose Veröffentlichung alles Vereinssubventionen inklusive Sachleistungen. „Transparenz" haben GR Köll und seine Unterstützer ausgerufen. Dem stelle er sich keinesfalls entgegen, aber „weil alles historisch gewachsen und schwer vergleichbar ist, könnten wir damit Neid schüren", befürchtet Bgm. Christian Härting. „Man stiftet nur Unruhe und Unzufriedenheit", glaubt GV Mag. Alexander Schatz. So sieht es auch GR Güven Tekcan. 

Auch Vize-Bgm. Christoph Walch kann Kölls Überlegung grundsätzlich etwas abgewinnen. Allerdings tun sich allerlei Fragen auf: Wie bewertet man eine Sportstätte, die auch von Schulen genutzt wird; wie ein Vereinslokal, das selbst ausgebaut und instandgehalten wird; wie tut man, wenn Räumlichkeiten vielfach genutzt werden; wie bewertet man, was einzelne Vereine der Gemeinschaft zurückgeben (positive gesellschaftliche Wirkung, Werbewert usw.)? Wie steht es mit mitgliederstarken Vereinen, die relativ wenig tun bzw. kleine Vereine, die sehr aktiv sind? 

„Transparenz ist doch positiv! Die Leute sollen sehen, was die Gemeinde alles für die Vereine tut!", meinte GV Angelika Mader. „Transparenz ist wichtig", meinte auch GV Michael Ebenbichler: „Aber mir ist der Antrag noch zu wässrig. Man soll klare Parameter herausarbeiten und dann entscheiden!" 

Derzeit sei es für die BürgerInnen nicht leicht, aus den Budgetzahlen die Vereinssubventionen herauszulesen, argumentierte GR Mag. Norbert Tanzer. Man müsse das den Leuten besser erklären. 

Schließlich lehnte man den ursprünglichen Antrag von GR Köll ab, will sich aber auch bei den Vereinssubventionen dem „offenen Haushalt" anschließen, wenn dabei der Verwaltungsaufwand halbwegs vertretbar ist. 

Im Bild ein Teil des Telfer Gemeinderates während der Almsitzung am Freitag. (Foto: Schatz)