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Kunstgemeinschaftsprojekt mit der ÖBB

21.11.2018 12:00

Seit 2011 führen die ÖBB sogenannte Tunnelrealitytrainings an der Landes-Feuerwehrschule in Telfs durch. Rund 2.600 ÖBB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben seither diese Trainings absolviert. Seit kurzem wird diese Übung in einem speziell gestalteten Waggon durchgeführt.

Das Besondere an diesen Realityübungen ist, dass diese österreichweit nur in Telfs durchgeführt werden. Um den Ablauf der Übungen so realistisch wie möglich zu gestalten werden die Reisenden, dargestellt von ÖBB- MitarbeiterInnen, von den Einsatzkräften so rasch als möglich aus einem komplett abgedunkelten Waggon in einem verrauchten Tunnel evakuiert.

Nachdem der bisherige Übungswaggon seine Dienste im Sinne der Sicherheit mehr als erfüllt hat, wurde der Landes-Feuerwehrschule ein „neuer“ ausgemusterter Reisezugwaggon zur Verfügung gestellt – und – basierend auf einer Idee von Hans Kapferer (ÖBB-Pressesprecher Tirol) - sogar mit Farbe gestaltet und besprüht.

Vermittelt von der Kulturabteilung der Marktgemeinde Telfs konnte der aus Mondsee stammende und in Wien lebende Künstler Leonhard Kotschy gewonnen werden. Gemeinsam mit dem aus Tirol stammenden diplomierten Grafik-Designer Matthias Anfang, wurde der Waggon anlässlich dieser einmaligen Kunstaktion und mit Genehmigung der ÖBB zu einem einzigartigen Kunstwerk umgestaltet.

Bei der Motivfindung hat sich Leonhard Kotschy an historische Elemente gehalten. Eine Seite des Waggons zeigt einen brennenden Wald und den heiligen Florian, den Schutzpatron der Feuerwehr, wie er den Brand löscht. Im Hintergrund ist die hohe Munde sowie die Pfarrkirche Peter und Paul in Telfs, mit ihren beiden markanten Kirchtürmen, als Bezug zur Landesfeuerwehrschule Tirol mit Sitz in Telfs abgebildet. Die andere Seite des Waggons zeigt einen Tunnel, aus dem einen förmlich die Ziegel entgegenfliegen und die heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute und Bauarbeiter. Um den Bezug zum Tunnel noch deutlicher hervorzuheben, ist im Hintergrund die Martinswand mit der markanten Galerie vor dem Martinswandtunnel abgebildet. Beide Schutzheilige finden ihren Platz in der Mitte der Komposition und trennen so symbolisch die Gefahren von der Landschaft, die sich auf der anderen Seite anschließt.

Bei der Umsetzung des Projekts hat sich der Künstler für die Lüftlmalerei, der Kunstform der Fassadenmalerei im österreichischen und süddeutschen ländlichen Raum entschieden.

(Fotos: Roman Berchtold)