Dass Geschäfte aus den Stadtzentren absiedeln, ist ein Problem, das in anderen Orten noch dramatischer sei als in Telfs, erläuterte der Bürgermeister; aber man wolle sich ja nicht mit den Schwächeren, sondern mit den Stärkeren vergleichen.
Die Gemeinde Telfs möchte in dieser Frage aktiv auf die Hausbesitzer zugehen und ihnen alle möglichen Hilfestellungen geben. Gerade in letzter Zeit habe man eine Reihe von Maßnahmen gesetzt – etwa die Intensivierung der Wirtschaftsförderungen, Zuschüsse zur Fassadenrenovierung, den Monatsmarkt, den Ausbau des Schreier-Parkplatzes und die Erstellung einer hochqualitativen Info-Mappe, mit der die Hausbesitzer mögliche Mieter umfassend über die wirtschaftliche und infrastrukturelle Situation in Telfs informieren können.
Allerdings, so hob der Bürgermeister hervor, habe die Gemeinde bei diesem Problem nur eine Steuerungsfunktion und Einfluss auf die Rahmenbedingungen, der Ball liege ganz wesentlich bei den Eigentümern.
Nicht überraschend ergab sich bei der Versammlung ein lebhafter Dialog, bei dem unter Anleitung der Moderatorin Mag. Sabine Volgger erst die Kernpunkte des Problems umrissen und dann Verbesserungsvorschläge – auch kurzfristige – diskutiert wurden. Einhelligkeit herrschte darin, dass der Ortskern noch attraktiver gemacht und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden müsse. Etwa durch mehr Sitzgelegenheiten und Grünpflanzen, Kunstprojekte, attraktive Veranstaltungen usw.
Aber es zeigte sich auch, dass gemeinsame Lösungen vor allem durch die verschiedenen Interessenlagen der Wirtschaftstreibenden erschwert werden. So schieden sich z. B. die Geister an der seit langem diskutierten Idee einer generellen Fußgängerzone im Zentrum: Während die einen darin ein Allheilmittel sahen, fürchteten die anderen massive Geschäftseinbußen.
Jedenfalls wurden das Treffen und der jetzt intensivierte Dialog zwischen Gemeinde und Hausbesitzern von den Teilnehmern allgemein als sehr positiv gesehen. Eine Fortsetzung wird folgen.
„Das war ein guter Anfang. Der Austausch mit den Hauseigentümern ist enorm wichtig. Daraus können wir die bestmöglichen nächsten Schritte ableiten, um unser Dorf zu verschönern und vermehrt mit Leben zu füllen. Es geht nur miteinander. Das ist allen Beteiligten bewusst“, unterstrich GV Mag. Alexander Schatz, der im Gemeindevorstand ressortzuständige Obmann des Wirtschaftsausschusses.
Bild: An die dreißig Hauseigentümer folgten der Einladung der Gemeinde zur Besprechung im Hotel Munde, bei der sich interessante Diskussionen ergaben. Links: Moderatorin Mag. Sabine Volgger.
(Foto: MG Telfs/ Dietrich)
