News

 

Letztes Geleit für Josef Trostberger

08.05.2013 16:05
Ein "Telfer Monument" wurde zu Grabe getragen: Die Begräbnisfeier für Josef Trostberger war eine eindrucksvolle letzte Würdigung des am 3. Mai 79-jährig verstorbenen Ehrenhauptmanns der Telfer Schützenkompanie und Ehrenzeichenträgers der Gemeinde Telfs.
Nach dem Trauergottesdienst in der Pfarrkirche bewegte sich am Mittwochvormittag ein langer Begräbniszug zum Friedhof St. Georgen. Das letzte Geleit gaben dem Verstorbenen unter anderem Vertreter der Gemeinde mit Bgm. Christian Härting an der Spitze, Abordnungen der vielen Vereine, in denen Josef Trostberger aktiv gewesen war und zahllose Schützenkameraden aus nah und fern. Natürlich folgte dem Sarg auch eine große Anzahl von Telferinnen und Telfern, die den leutseligen und traditionsbewussten Schützenhauptmann geschätzt haben.
Am Grab würdigten mehrere Redner Pepi Trostbergers jahrzehntelanges selbstloses Engagement in den Vereinen und im kirchlichen und kulturellen Leben von Telfs. Am Grab erklangen für den begeisterten Fasnachtler das "Flößerlied" und das "Laningerlied". Auch die Schweglergruppe der Schützenkompanie spielte dem Verstorbenen ein letztes Ständchen. Die Telfer Schützen traten zur Generaldecharche an, Abordnungen von einem Dutzend befreundeter Kompanien leisteten den Fahnengruß.
Unmittelbar vor den Begräbnisfeierlichkeiten hatte im Telfer Rathaus eine Trauersitzung des Gemeinderats stattgefunden. Dabei würdigte Bgm. Christian Härting den verstorbenen Ehrenzeichenträger mit folgenden Worten:
"Wir trauern um unseren Ehrenzeichenträger Josef Trostberger, vulgo Bader-Jaggl Pepi, der am 3. Mai 2013 im Alter von 79 Jahren verstorben ist.
Pepi Trostberger wurde am 25. November 1933 als Sohn einer alteingesessenen Familie in Telfs geboren. Nach der Pflichtschule absolvierte er eine Schlosserlehre bei der Firma Jenny & Schindler. Später arbeitete er für die ÖBB und als selbständiger Handwerker. Von 1980 bis zur Pensionierung im Jahr 1991 war er als Schlosser bei den Telfer Gemeindewerken tätig.
Mit seiner Frau Emilie hatte Pepi vier Kinder – Josef, Elisabeth, Christoph und Andreas. Inzwischen ist seine Nachkommenschaft noch um 15 Enkel und 13 Urenkel angewachsen.
Josef Trostberger war ein leidenschaftlicher Telfer – von Herkunft und Überzeugung. Er ist seiner Heimatgemeinde sein ganzes Leben lang treu geblieben.
Hand in Hand mit seiner Liebe zur Heimat und zur Tiroler Tradition ging sein außerordentliches Engagement in Vereinen und im kirchlichen und kulturellen Leben von Telfs.
Es ist unmöglich, alle Tätigkeiten und Funktionen aufzuzählen, die Pepi Trostberger in seinem Leben ausgefüllt hat. Hier nur die wichtigsten.
- Er war langjähriger Pfarrkirchenrat, Mitglied der Sebastiani-Gemeinschaft und Mitglied im Pfarrkirchen-Renovierungsausschuss und im Ausschuss zur Errichtung der Auferstehungskirche.
- Ein Ehrenamt, das ihm besonders am Herzen lag, war die Pflege der Moritzenkirche.
- Er war ein besonders aktives und kenntnisreiches Vorstandsmitglied des Heimatbundes Hörtenberg und langjähriger Kustos des Heimatmuseums.
- Seit früher Jugend war er begeisterter Theaterspieler und Darsteller in zahlreichen Aufführungen der Volksbühne Telfs.
- Natürlich war Pepi Trostberger auch ein begeisterter Fasnachtler. Solange es seine Gesundheit erlaubte, nahm er an allen Fasnachten seit 1950 teil. Seine Gruppe waren erst die Laninger, später die "Flößer", die dann mit wechselnden Namen – als Saufensteiner, Scheinheilige, Brenner und Pantscher, Giftzwerge usw. – auftraten.
- Pepis größte Leidenschaft waren aber die Schützen. Seit 1950 gehörte er der Telfer Kompanie an. 1981 wurde er in der Nachfolge seines Vaters Franz Trostberger Hauptmann. Im Jahr 2000 übergab er sein Amt in jüngere Hände und wurde zum Ehrenhauptmann ernannt. Eine weitere hohe Auszeichnung erfuhr er 2009: Er wurde Ehrenmajor des Bataillons Hörtenberg.
Auch viele anderen Vereine und Organisationen, in denen Pepi langjährig tätig war, haben ihn mit hohen Auszeichnungen und Ehrentiteln bedacht. Im Jahr 1995 verlieh ihm die Marktgemeinde Telfs das Ehrenzeichen.
Auch in fortgeschrittenem Alter zeigte Pepi Trostberger großes Interesse am Geschehen in seiner Heimatgemeinde. Er besuchte regelmäßig Veranstaltungen und war eine begehrte Auskunftsperson zur Geschichte und den Traditionen von Telfs.
Bei all seinen unermüdlichen Aktivitäten vergaß Pepi Trostberger aber nie auf die Geselligkeit. Bis zuletzt erlebten die Telferinnen und Telfer als Mann, der feiern konnte, der viel Spaß verstand und für seinen hintergründigen Witz berühmt war.
Wir verlieren mit Pepi Trostberger ein „Telfer Monument“ in mehrfacher Hinsicht. Einen verdienten Mitbürger, der für seine Heimatgemeinde viel geleistet und bewegt hat.
Der Herrgott gebe ihm die ewige Ruhe. Wir danken unserem Ehrenzeichenträger und werden sein Andenken bewahren.
Ich bitte Sie, sich zu erheben und des Verstorbenen zu gedenken!"
(sd/Fotos: Dietrich, Die Fotografen)

Unser Foto zeigt den Trauerzug auf dem Weg zum Friedhof St. Georgen. Kleines Bild: Josef Trostberger in der Telfer Schützentracht.