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Minuten-Parken startet Anfang April

09.02.2019 10:18

Mit der Adaptierung der Parkabgabenverordnung hat der Telfer Gemeinderat am Donnerstag den Weg für das Handyparken in der Marktgemeinde freigemacht. Es startet Anfang April. In der Sitzung wurden auch Nachbesetzungen für Gemeinderatsausschüsse beschlossen und Anträge der Opposition behandelt.

Wer auf seinem Mobiltelefon die ParkNow-App installiert und sich dann einmalig anmeldet, muss ab April in Telfs nur noch minutengenau abgerechnete Parkgebühren zahlen. Diese sind je nach Zone gestaffelt und werden direkt von dem Konto abgebucht, das man bei der Registrierung angegebenen hat. Natürlich gilt das bisherige System mit Parkscheinautomaten weiterhin. Autos mit grünen Kennzeichen und emissionsarme Fahrzeuge dürfen bis zu 90 Minuten gratis parken.

Aufgrund des Mandatsverzichtes von GR Theresa Braun (Grüne, die inzwischen Mutter geworden ist) hat DI Gert Windisch ihre Nachfolge im Gemeinderat angetreten. Die freigewordenen Ausschüsse wurden von der grünen Fraktion wie folgt nachbesetzt: Überprüfungsausschuss - GR DI Gert Windisch, Integration und Diversität - Lena Burgstaller, Kunst und Kultur - Julia Waldhart, Bildung und Vereinswesen - Klaus Waldeck, Familien, SeniorInnen und Soziales - Vize-Bgm. Christoph Walch.

Ersatz-GR Alfred Pöschl (FPÖ) legte seine Sitze in drei Ausschüssen zurück. Die Nachfolger: Integration und Diversität - Gabriel Mösl, Familien, SeniorInnen und Soziales – GR Wolfgang Gasser, Umwelt, Energie und Landwirtschaft – GV Michael Ebenbichler.
GV Mag. Alexander Schatz (WFT) verzichtete auf seinen Sitz als Mitglied im Ausschuss für Kunst und Kultur. GR Georg Pfanzelt ist dort sein Nachfolger.

GR Mag. Norbert Tanzer (PZT/SPÖ) hat sein Amt als Beirat im Bau- und Raumordnungsausschuss und im Ausschuss für Jugend und Sport zurückgelegt. Ersatz-GR Manfred Duringer (BLT) beendete mit schriftlicher Eingabe seine Tätigkeit als Beirat in den Ausschüssen für Kunst und Kultur sowie Bildung und Vereinswesen. Beide Listen haben niemanden nachnominiert. Beiräte wurden installiert, um aufgrund des Wahlergebnisses nicht berechtigte Listen einzubinden und werden nicht zwingend nachbesetzt.

Behandelt wurden auch drei Anträge. „Oma so lieb" von GR Tanzer zielte darauf ab, für Senioren eine Art Ombudsmann („Kümmerer") zu installieren. „Da liegt generell vieles im Argen – die Heimanwaltschaften sind überlastet, das Pflegepersonal ebenso. Das Land setzt in diesem Bereich seine Vorhaben nicht um", argumentierte er. Weil die meisten Agenden, die Tanzer ins Spiel brachte, in Telfs schon wahrgenommen werden - vorwiegend über die vielen Angebote des Sozial- und Gesundheitssprengels, wie Seniorenreferentin GV Silvia Schaller betonte - lehnte das Ortsparlament den Antrag mehrheitlich (16:5) ab. „Man müsste schon ganz konkret wissen, welche Aufgaben noch offen sind", machte Bgm. Christian Härting (WFT) deutlich. Und die Gemeinde könne nicht wieder von sich aus eine Aufgabe des Landes mit den damit verbundenen Kosten übernehmen.

Der Antrag von GR Sepp Köll (TN), die Vereinssubventionen offenzulegen, war vom Gemeinderat schon im Vorjahr abgelehnt worden. Die Kassenverwaltung sollte aber noch prüfen, ob die Übernahme in die Internet-Plattform „offener Haushalt" ohne allzu großen Aufwand möglich sei. Das ist aber nicht der Fall - die Daten müssten von der Verwaltung händisch zusammengestellt und im offenen Haushalt erfasst werden. Außerdem kostet die Freischaltung eine einmalige Gebühr von € 1.500 Euro. Man verwies erneut auf die strengen Subventionsrichtlinien für Vereine und die Möglichkeit, die vom Gemeindevorstand beschlossenen Beträge im Budget bzw. in der Jahresrechnung einzusehen.

Eine längere Debatte entspann sich bei GR Tanzers Antrag „Alles Käse". Dabei ging es um den Aufbau einer Käseproduktion in der Hämmermoos-Alm und die Vermarktung im Ort. Aufgrund einer ausführlichen Stellungnahme der Tiroler Landwirtschaftskammer (Referat Milchwirtschaft) ergäbe sich inklusive aller Investitions- und Personalkosten bei einer möglichen Käseproduktion aus 50.000 kg Milch jedes Jahr alleine bei der Erzeugung auf der Alm ein Abgang von rund 35.000 Euro. GR Tanzer behauptete, der Kammer seien dabei Angaben gemacht worden, die ein solches negatives Ergebnis erbringen mussten.

„Es besteht dort ja eine kleine Anlage, aber nach der momentanen gesetzlichen Situation darf man den Käse gar nicht verkaufen. Im derzeit auf dieser Alm herrschenden System ginge das alles auch gar nicht", unterstrich GR Herbert Klieber (BLT), der Obmann der Agrargemeinschaft Puit-Wang ist.

Weil GR Tanzer meinte, mit mehr Einsatz und Herzblut sei aus den Telfer Almen überhaupt mehr zu machen, erteilte ihm Bgm. Härting den Auftrag, das Projekt "Alles Käse" in Zusammenarbeit mit den drei Agrargemeinschafts-Obleuten detailliert auszuarbeiten. (wisch)

Im Bild der Telfer Gemeinderat in der Sitzung am 7. Februar

(Foto: Schatz)