Desinfektionsmittel stehen derzeit hoch im Kurs. In flüssiger Form und als Tücher, mit denen man die Hände säubert. Wenn diese nicht biologisch abbaubar und eindeutig so gekennzeichnet sind, gehören sie nach Verwendung in den Restmüll und dürfen keinesfalls über die Kanalisation entsorgt werden. Dort angekommen, können sie nämlich Abwasserpumpen verlegen – so wie zuletzt u.a. bei der tiefsten Pumpstation des Telfer Kanalsystems, die zehn Meter unter Niveau in einen Schacht eingebaut ist.

Stillstand kann für Rückstau sorgen

Das gut 80 Kilometer lange Telfer Kanalnetz umfasst auch mehr als zehn Pumpstationen. „Bei einem Stillstand wird unsere Bereitschaft automatisch alarmiert und muss dann zu jeder Tages- und Nachtzeit ausrücken“, berichtet der zuständige Bereichsleiter Emanuel Renner: „Wir tun dann, was möglich ist. Dennoch kann es Stunden dauern, bis die Pumpe im Schacht ausgebaut, gereinigt, repariert und wieder eingebaut ist.“ Ein Stillstand kann beträchtliche Probleme mit sich bringen. Wenn eine Pumpe nicht mehr läuft, werden die Abwässer nicht mehr abgeleitet und können im schlimmsten Fall bis in einzelne Häuser zurückstauen. „Wer dieses Problem schon einmal hatte, weiß, wie unangenehm das ist!“, so Renner.

GemeindeWerke-Geschäftsführer Dirk Jäger und Bgm. Christian Härting appellieren an die TelferInnen, Desinfektionstücher keinesfalls im WC zu entsorgen – sie gehören in den Müll. Auch im Klärwerk werden sie nicht aufgelöst. Zusätzlich führen Binden, Tampons, Kosmetik-  und Babytücher immer wieder zu Problemen im Abwassersystem. Einwegtextilien und Vliesstoffe haben in der Kanalisation nichts verloren!

Im Bild: Bereichsleiter Emanuel Renner zeigt auf der Übersichtskarte einen Kanalschacht, in dem die Pumpe durch Desinfektionstücher verlegt wurde. (Foto: GWT/Schatz)