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»Punkt 12!« Marktgemeinde Telfs setzt Maßnahmen zur Energieeinsparung

11.09.2022 14:51

Der Telfer Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 8. September 2022 einstimmig ein progressives Maßnahmenpaket zur Energie-Einsparung im eigenen Einflussbereich beschlossen. Ziele sind die Verbrauchsreduktion, der Austausch von Gas durch Biomasse (Hackschnitzel) und die Eigengewinnung von Energie durch PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden. Die Umsetzung soll umgehend erfolgen.

In der vergangenen Gemeinderatssitzung hatte das Thema »Energieeinsparung« höchste Priorität. Auf Antrag des Bürgermeisters diskutierten alle Fraktionen mögliche Vorhaben, um künftig Energie in der Gemeinde reduzieren zu können. Einstimmig wurde ein weitreichendes Maßnahmenpaket verabschiedet. Die Dringlichkeit brachte Bgm. Christian Härting (WFT) auf den Punkt: „Es ist Punkt 12!“

Umstellung auf LED früher als geplant

So werden alle Straßenleuchten bereits jetzt auf LED umgestellt, anstatt aufgeteilt über die nächsten Jahre. 344 sind bereits auf neuestem Stand, jetzt werden schnellstmöglich 671 weitere folgen. Das ergibt eine Gesamtreduktion von gut 280.000 kWh pro Jahr. Kostenpunkt für die neuen Lampen: 221.000,- Euro brutto. Auf Basis der für 2023 prognostizierten Strompreis-Erhöhungen sollen sich die Leuchten in ca. 1,5 Jahren amortisiert haben. Montagebeginn ist bereits heuer. Vorhandene öffentl. Gebäudebeleuchtungen sowie Beleuchtungen für Werbeeinrichtungen sollen spätestens ab 23 Uhr ausgeschaltet werden. Die Helligkeit der LED-Straßenleuchten wird bereits jetzt ab 22 Uhr bzw. ab Mitternacht um 30 bzw. 50 % abgesenkt.

PV-Anlagen auf öffentlichen Dächern

Weiters sollten auf allen öffentlichen Gebäuden in Telfs mögliche Photovoltaikanlagen geprüft werden. „Dort wo es technisch umsetzbar ist, werden wir PV-Anlagen montieren und eigenen Strom erzeugen“, erklärt Bgm. Härting. Eine dementsprechende Prüfung sei bereits in Arbeit. Auch die Realisierung von großen Anlagen (über 1 GWp) im Freiland seien lt. Bürgermeister denkbar. „Hier müssen vorerst die raumordnerischen, technischen und juristischen Fragen geklärt werden. Aber wir sollten für die Zukunft jede Möglichkeit in Erwägung ziehen.“

Gas muss ersetzt werden

»Raus aus Gas« ist ein großes Projekt, welches ebenfalls bereits gestartet wurde. Derzeit werden etwa das SportZentrum, die Mittelschulen, das Einberger Schulzentrum, die Kindergärten St. Georgen und Puite, das Noaflhaus, die Sportanlage Emat und das Jugendzentrum Chilli mit Gas beheizt. Der Umstieg auf alternative Energiequellen sollte bei den größten Gebäuden möglichst schnell passieren. „Wir werden die entsprechenden Budgetmittel im nächsten Jahr vorsehen. Wir müssen schleunigst weg von fossilen Energieträgern“, erklärt Bürgermeister Christian Härting.

Optimierungen innerhalb der Gebäude

Weitere wichtige Maßnahmen wurden im Bereich der Gemeindegebäude einstimmig verabschiedet. So werden die Tiefgaragen-Beleuchtungen auf LED umgestellt, Heizungsanlagen überprüft bzw. optimiert sowie die durchschnittliche Temperatur in den öffentlichen Objekten abgesenkt. Mit der GemeindeWerken Telfs wurde zudem vereinbart, dass E-Ladestationen künftig kostenpflichtig sein sollten. „Wir checken alle Optimierungsmöglichkeiten und setzen gezielte Maßnahmen, um Energie einzusparen und künftig unabhängiger vom Strommarkt zu werden“, informiert Christian Härting.

Breite Zustimmung

Die im Gemeinderat vertretenen Fraktionen begrüßten einstimmig das Maßnahmenpaket. „Ein schonender Umgang mit Ressourcen ist das Gebot der Stunde“, meinte Vize-Bgm.in Cornelia Hagele (WFT). Christoph Walch (GRÜNE): „Die Krise bietet auch eine Chance für uns als Gemeinde, uns den herausfordernden Zeiten mit zukunftsweisenden Maßnahmen zu stellen.“ Alexandra Lobenwein (SPÖ): „Umwelttechnisch ist das super.“ Michael Ebenbichler, Wolfgang Gasser (beide FPÖ) und Herbert Klieber (BLT) stimmten dem Maßnahmenpaket zu, kritisierten jedoch, dass man in Sachen Umrüstung und Sanierung der gemeindeeigenen Gebäude schon früher mehr unternehmen hätte können. Klieber regte einmal mehr Energiegemeinschaften und die aktive Forcierung eines Inn-Kraftwerks an.

Am Bild: Die Umrüstung auf LED-Lichtpunkte wird nun angesichts der Energiekrise vorgezogen. Die LED-Technik bringt massive Einsparungen bei den Stromkosten, die Lampen können in den Nachtstunden auch gedimmt werden.

Foto: MG Telfs/Dietrich