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Raika-»Markthaus« auf den Weg gebracht

13.09.2022 07:44

Die raumordnerischen und vertraglichen Rahmenbedingungen für die Realisierung des sog. »Markthauses« der Raiffeisenbank Tirol Mitte West eGen in der Begegnungszone hat der Telfer Gemeinderat in seiner Septembersitzung auf Schiene gebracht. Die Interessen der Gemeinde – und damit der Öffentlichkeit – werden gewahrt.

Das »Markthaus« der Raiffeisenbank Tirol Mitte West mit Baubeginn Ende kommenden Jahres soll mit einem Mix aus Dienstleistung, Gastronomie, Handel und Verwaltung wirtschaftliche Impuls setzen und einen weiteren architektonischen Meilenstein in der Begegnungszone markieren. Gegenüber dem bisherigen Bankgebäude und dem Rathaus wird ab kommendem Jahr ein 4.100 Quadratmeter großer Gebäudekomplex mit Erdgeschoss, drei Obergeschossen und Tiefgarage entstehen,  das Investitionsvolumen beträgt gut 15 Mio. Euro.

Darin Platz finden sollen das künftige Headquarter der heuer zur Tirol Mitte West fusionierten Raiffeisenbank mit einem modernen Kundenberatungszentrum und großzügiger SB-Fläche sowie ein Kompetenzzentrum für banknahe Dienstleistungen, ein multifunktionaler Veranstaltungssaal und ein auf regionale Küche spezialisiertes Restaurant mit südseitigem Gastgarten. Ebenfalls geplant ist eine kleine »Markthalle« mit Ständen für regionale Produkte und Dienstleistungen. Geplant wird das Gebäude von der Architekturhalle Telfs, Siegerin des entsprechenden Architekturwettbewerbes.

Gemein(de)interessen gewahrt

Die Marktgemeinde Telfs ist bereits seit Beginn in die Planungen mit einbezogen – ganz im Sinne des Bekenntnisses der Bank zur Region und zur regionalen Entwicklung. So konnte die Marktgemeinde in (vertrags)raumordnerischer Hinsicht im Vorfeld der gremialen Beschlüsse die Interessen der Öffentlichkeit wahren. Dazu zählt der Dienstberkeitsvertrag zur Errichtung eines breiten, öffentlichen Durchganges an der Westseite des Markthauses, der rund um die Uhr den Zentrumsparkplatz mit der Begegnungszone verbindet. Weiters die Verlängerung des Mietvertrages für den Zentrumsparkplatz, den die Gemeinde nun vorerst bis zum Jahr 2035 weiter nutzen und bewirtschaften kann. Ausverhandelt wurde auch ein Optionsvertrag für die halböffentliche Nutzung der neuen Tiefgarage mit Zufahrt an der Südseite. Das berichtete GR Felix Hell (WFT), Obmann des Bauausschusses. Das Gremium hatte das Vertragswerk in zwei Sitzungen eingehend diskutiert.

Bgm. Christian Härting ergänzte, dass der Gemeinde vonseiten der Raika ein Kaufanbot für die bestehende Bankfiliale vorliege, wodurch man in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses neue Flächen u.a. zur Erweiterung des Gemeindeamtes erwerben könnte. Dies ist eine bis Jahresende noch zur Entscheidung stehende Option, die im Gemeinderat bereits wohlwollend diskutiert wurde.

Große Mehrheit dafür

Die Stellungnahmen im Kommunalparlament fielen positiv aus. „Aus unserer Sicht ist das Projekt enorm wichtig. Die Raika vertraut weiterhin auf den Standort Telfs. Wir wünschen alles Gute. Der Erwerb des alten gebäudes ist eine einmalige Chance“, so Vize-Bgm. Johannes Augustin und GR Stefan Stillebacher (NEOS) unisono. Wirtschaftsausschussobmann GR Alexander Schatz (WFT): „Das Markthaus ist ein weiterer mächtiger Impuls für die Entwicklung des Ortszentrums und beispielgebend dafür, wie Regionalität gelebt werden kann.“ GV Norbert Tanzer (DEIN T) pflichete bei, hätte sich jedoch mehr architektonische Akzente hinsichtlich Parkflächen und hochwertigerer Marktflächen erwartet: „Ich hoffe, ich habe mich getäuscht.“ GR Alfred Mühl: „Das Projekt hat sich in seinem Verlauf positiv entwickelt.“ Es gäbe jedoch Verbesserungsbedarf in den vertraglichen Regelungen beim Durchgang und bei einer etwaigen Nutzung der Tiefgarage. Deshalb stimmt der MFG-Mandatar letztlich dagegen, GR Alexandra Lobenwein (SPÖ) enthielt sich.

So soll das neue »Markthaus« in etwa aussehen. Die Gemeinde verhandelte im Sinne der Nutzungsfreundlichkeit im westlichen Erdgeschoss u.a. einen rund um die Uhr offenen Durchgang zum Zentrumsparkplatz aus.

Visualisierung: Architekturhalle Telfs