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Sonnenenergie: Die Gemeinde macht vor, wie's geht

28.10.2020 09:44

In Telfs wird Umweltschutz seit Jahren großgeschrieben. Als Mitglied des e5-Programms setzt die Marktgemeinde jährlich zahlreiche Maßnahmen für die Energieeffizienz und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Vor allem im Bereich der Sonnenenergie wurde in letzter Zeit tatkräftig gearbeitet.

Nicht umsonst, denn Telfs liegt auf der Sonnenseite. Würde man das gesamte solare Potenzial der Gemeinde (150 GWh) mit Photovoltaikanlagen nutzen, könnte man die 6.500 Telfer Haushalte über fünf Mal mit Strom versorgen. „Was heute noch wie Zukunftsmusik klingt, wird morgen schon Realität sein. Die Energieautonomie bis 2050 können wir nämlich nur erreichen, wenn annähernd alle geeigneten Dachflächen mit Photovoltaik ausgestattet werden. Das bringt nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch Unabhängigkeit“, weiß DI Bruno Oberhuber von Energie Tirol.

Bei den gemeindeeigenen Gebäuden geht Telfs jedenfalls bereits mit gutem Beispiel voran. 548 kWp Photovoltaik wurden in den letzten Jahren auf der Eisarena, dem Schwimmbad, dem Abwasserverband, der Volksschule und Werkstätten der Gemeindewerke errichtet. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa 3.300 m2 und damit der Größe eines halben Fußballfelds. Erzeugt werden damit in etwa eine halbe Million Kilowattstunden, mit denen wiederum ca. 550 TelferInnen für ein Jahr mit Strom versorgt werden könnten.

Aber wo geht der erzeugte Strom wirklich hin? Franz Wieland vom Abwasserverband kann berichten: „95 Prozent des Sonnenstroms verwenden wir selbst. Gemeinsam mit dem Strom den wir im BHKW aus Klärgas erzeugen, können wir so drei viertel unseres Strombedarfs selbst decken.“ Bei Dietmar Gruber von der Ice Sport Arena zeigt sich die Situation etwas anders: „Da Stromverbrauch und –produktion sich nicht ganz decken, verwenden wir nur in etwa 20 Prozent des Stroms selbst, der Rest wird ins Netz eingespeist und erhöht dort den Ökostromanteil.“

Aber auch finanziell rechnet sich so eine Photovoltaikanlage. Markus Huber vom Telfer Bad: „Die 110 kWp Anlage besteht aus 401 Modulen und ist ca. 660 m2 groß. Investiert haben wir dazu 132.000 €, während 34.000 € durch eine Förderung abgedeckt wurden. Rechnet man nun ein was wir uns an Stromeinkäufen sparen und was wir für die Einspeisung ins Netz erhalten, refinanziert sich die Anlage in etwa sieben bis acht Jahren.“

„Als e5-Gemeinde stehen wir voll und ganz hinter dem energiepolitischen Programm des Landes und wollen die Umsetzung der Energieautonomie wo es geht unterstützen. Jede Kilowattstunde erneuerbarer Strom bringt uns einen Schritt näher dahin. Aus ökologischer und klimapolitischer Sicht spricht also alles für eine Photovoltaikanlage am eigenen Dach, egal ob Gemeindegebäude oder Privathaushalt“, ist Vizebürgermeisterin LA Cornelia Hagele überzeugt.

Denn auch die GemeindebürgerInnen will man motivieren in die Kraft der Sonne zu investieren. Nachdem der Markt für Photovoltaik in den letzten Jahren einen Boom erlebt hat, sind die Anschaffungspreise stark gesunken und bei guter Planung eine wirtschaftlich rentable Investition. Auch die Fördersituation hilft hier zusätzlich. Land und Bund unterstützen derzeit bei Photovoltaikanlagen so großzügig wie nie. Und auch die Gemeinde Telfs greift ihren BürgerInnen bei der Installation einer PV-Anlage unter die Arme. Im Rahmen der baurechtlichen Genehmigung, kann eine Beratung durch das Bauamt Telfs in Anspruch genommen werden.


Im Bild: Die Anlage auf dem Dach des Telfer Bades. (Foto: MG Telfs)