Bereits im September hatte es ein derartiges Info-Meeting für die Telfer GastronomInnen gegeben. Am 6. Oktober fanden sich nun gut 35 Händler und Dienstleister im Rathaussaal ein, um die neuesten Entwicklungen rund um die Zentrums-Neugestaltung und Zukunftspläne rund um die neue Begegnungszone zu erfahren. Bgm. Christian Härting erläuterte die Rahmenbedingungen und das weitere Procedere. „Nach einem halben Jahr Bauzeit mit Pause im Sommer werden Ende Oktober die finalen Arbeiten abgeschlossen und das Zentrum wieder uneingeschränkt für alle Verkehrsteilnehmer geöffnet sein. Die Durchfahrt mit Einbahnregelung für den motorisierten Verkehr im gesamten Unter- und Obermarkt ist mit der Eröffnung am 30. Oktober wieder möglich.“ Dann gilt die neue Begegnungszone mit 20 km/h und Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Auch der Bus fährt ab 30. Oktober wieder durchs Zentrum (Bahnhofstraße und Obermarkt). Auf die geplante große Eröffnungsfeier muss coronabedingt leider verzichtet werden.
Großinvestition & private Initiativen
Die Verschönerung und Attraktivierung der Zentrumsmeile gehe jedoch über das 2,7 Mio.-Euro-Projekt der architektonischen Neugestaltung mit niveaugleicher Pflasterung, Sitzmöbeln, neuer Bepflanzung, Beleuchtung und Begegnungszonen-Verordnung hinaus: „Die privaten Besitzer des Dollinger- und des Apothekerhauses stehen in den Startlöchern für die Renovierung dieser markanten historischen Gebäude.“ Mit dem neuen Bürgerservice im Obermarkt 1, der neuen Bücherei am Wallnöferplatz und Aktionen wie der Gratis-Parkstunde und dem subventionierten Telfer Gutschwein habe man als Marktgemeinde wesentliche Anreize geschaffen, das Ortszentrum mehr denn je zu nutzen und zu frequentieren. „Und das Inntalcenter als Leuchtturm des Handels feiert am 8. Oktober nach einer Millionen-Investition in modernen Kundenkomfort Wiedereröffnung“, nennt Christian Härting einen wichtigen strategischen Partner am westlichen Anfang der Begegnungszone.
Frequenz als oberstes Ziel
Wichtig sei, dass das neue Ortszentrum den Menschen gefalle und sie diese wichtige Handels-, Dienstleistungs- und Gastronomiemeile im Herzen der Marktgemeinde gut annähmen, so Wirtschaftsausschussobmann Alexander Schatz in seinen Ausführungen gegenüber den Händlern und Dienstleistern: „Wir als Gemeinde müssen stets das große Ganze im Auge behalten. Alle unsere Bemühungen zielen darauf ab, die Kundenfrequenz für euch zu erhöhen und Leerstände zu füllen. Die jetzt erfolgte Neugestaltung ist eine sehr gute Grundlage für eine ganz neue Aufenthaltsqualität. Dies bestätigen uns viele positive Rückmeldungen vonseiten unserer BürgerInnen. Die nachhaltige Attraktivierung, die dauerhafte Bespielung unseres Zentrums funktioniert jedoch nur mit euch gemeinsam.“ Zum Thema Fußgängerzone stellt Schatz in Aussicht: „Wir denken über eine temporäre Lösung nach, zum Beispiel an Wochenenden in Verbindung mit kleinen oder größeren Events, Märkten und ähnlichem.“
Events und innovative Impulse
Christian Santer, Eventmanager der Gemeinde, weckte in seinen Ausführungen vorsichtige Vorfreude auf 2021: „Corona hat all unsere tollen Events für heuer verunmöglicht, doch konnten wir die meisten Veranstaltungen und internationalen Acts auf 2021 umbuchen. Da warten dann echte Highlights wie „Die Söhne Mannheims“ oder – dank unseres Partners Hill-Vibes – „Gentlemen“. Doch haben wir im neuen Ortszentrum weit mehr geplant. Wir setzen auf eine sanfte und hochqualitative Bespielung mit Monatsmärkten, Straßenmusik, Platzkonzerten, Kleinevents des Handels, Präsentationen, Theater und vielem mehr.“ Dazu kommen bestehende Eventformate wie Italia zu Gast, Almkasfest, Dorffest oder Public Viewings – alles unter dem Zeltdach am Wallnöferplatz, sowie Neuadaptierungen wie ein Spiele-Fest, das vom Sportzentrum in die Ortsmitte übersiedelt. Auch externe Veranstaltungen werden in den „Spielplan“ eingetaktet, für das Programm zeichnet die ARGE Region Marketing Telfs mit den Partnern Marktgemeinde, Inntalcenter, Tourismusverband und Kaufmannschaft verantwortlich. Gefragt sei nach den Worten Santers nun „die Kreativität aller, um ein Eventprogramm mit Bomben und Granaten auf die Beine zu stellen. Telfs soll seine BürgerInnen, BesucherInnen und damit KundInnen immer wieder aufs Neue überraschen. Das ist dann ein zusätzlicher Anreiz, dem Herzen von Telfs einen Besuch abzustatten.“
Fragerunde mit viel Lob
In der anschließenden Feedback- und Fragerunde hatten die anwesenden Händler und Dienstleister viel Lob für die Investitionsfreude und die Bemühungen der Gemeinde zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes übrig. Anregungen drehten sich vor allem um das neue Mobiliar, den Verkehrsfluss und die Ausweitung der Neugestaltung bzw. Begegnungszonen-Verordnung Richtung Bader-Jaggl- und Weißenbachplatz. Inntalcenter-Betreiber Herbert Föger appellierte in seiner Wortmeldung an die Unternehmer im Zentrum, auch selbst initiativ zu werden: „Die Marktgemeinde hat sehr viel Geld in die Hand genommen. Man kann aber nicht alles auf der Gemeinde lasten lassen. Hier sind nun schon der Handel und die Gastronomie gefragt, sich aktiv einzubringen. Ich bin bekanntermaßen kein Freund von Fußgängerzonen. Zur Begegnungszone haben wir uns aber bekannt. Wir sollten das nun sacken lassen und uns die Entwicklung anschauen, ehe man weitere Pläne Richtung Ausweitung hegt.“ Auch Bgm. Härting und GV Alexander Schatz bekräftigten, dass es nun an der Zeit sei, die gremial gefassten Beschlüsse umzusetzen und dann mit Erfahrungswerten gegebenenfalls weitere Schritte zu setzen. Momentan müsse die Gemeinde wegen Corona auch mehr denn je aus Geld schauen.
Bild: Sackerltausch als symbolische Geste der engen Kooperation aller Beteiligten: Telfer Händler und Dienstleister mit Bgm. Christian Härting (1. Reihe, 2.v.r.) und Wirtschaftsausschuss-Obmann GV Alexander Schatz (1. Reihe, ganz rechts). Foto: MG Telfs/Mathias Brabetz Photography
