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Tiroler Volksschauspiele: Neue Intendanz wird Ende Juni präsentiert

16.06.2020 18:13

Nach Monaten des Lockdowns haben auch die Tiroler Volksschauspiele GmbH. wieder ihre Arbeit aufgenommen. Der Spielsommer 2020 ist zwar coronabedingt passé, doch laufen ganz aktuell die Hearings für die neue Intendanz und die Vorbereitung für Tirols größtes Sommertheaterfestival im kommenden Jahr.

Es war im Herbst 2019 ein spürbar enger Schulterschluss, um die Tiroler Volksschauspiele in Telfs – eine der wichtigsten Kulturinstitutionen des Landes – an Haupt und Gliedern zu erneuern: Die Marktgemeinde Telfs, das Land Tirol, der ORF Tirol, der Tourismusverband Innsbruck Tourismus sowie Beiräte und Sponsoren präsentierten Anfang Oktober vergangenen Jahres mit der neu gegründeten gemeinnützigen Gmbh. die rechtliche und organisatorische Neustrukturierung von Tirols größtem Sommertheaterfestival. Eines der wichtigsten mission statements damals: Die Basis der Volksschauspiele der Zukunft bilden entsprechende Compliance-Regeln, damit größtmögliche Transparenz, Respekt, Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Nachhaltigkeit gewährleistet sind. Eine neue Intendanz zeichnet gemeinsam mit der Geschäftsführung neben einem hochkarätigem Programm auch für die Einhaltung dieser Regeln verantwortlich.

Zwei Tage Hearings, Präsentation Ende Juni

Um ebendiese Intendanz geht es derzeit bei dem in Innsbruck stattfindenden Auswahlverfahren mit entsprechenden Hearings. Ruth Haas, Geschäftsführerin der Tiroler Volksschauspiele, zum aktuellen Stand: „Auf die bereits im Jänner dieses Jahres erfolgte Ausschreibung für die zukünftige künstlerische Leitung trafen mehr als 30 Bewerbungen aus dem gesamten deutschen Sprachraum in Telfs ein. Nach einer Vorselektion der BewerberInnen sind mit coronabedingter Verspätung nun am 16. und 17. Juni zehn Kandidatinnen eingeladen, sich selbst und ihre Ideen für die Tiroler Volksschauspiele im Rahmen eines Hearings einer hochkarätigen Jury vorzustellen.“

Unter der Leitung von Landestheaterintendant Johannes Reitmeier werden die gebürtige Tirolerin Susanna Goldberg (Dramaturgin am Burgtheater bei Barry Kosky und letztes Jahr bei den Salzburger Festspielen), Irene Girkinger (Chefin der Vereinten Bühnen Bozen), Lew Bogdan (Co-Direktor bei Peter Zadek in Bochum, später Leiter des Welttheater-Festivals Nancy), Hans-Joachim Gögl (ausgewiesener Festival-Kurator aus Vorarlberg und Beirat der Tiroler Volksschauspiele) sowie der Philosoph, Kulturmanager und Erfinder der Swarovski-Kristallwelten Andreas Braun die Weichen für die nächsten Jahre stellen. Eine klare Favoritin oder einen klaren Favoriten kann Ruth Haas nicht ausmachen. „Ganz ehrlich, es wäre viel einfacher, wenn das so deutlich wäre. Aber es sind so viele interessante BewerberInnen dabei, dass ich mir manchmal denke: Wie soll denn da nur eine Entscheidung getroffen werden?“ Nichtsdestotrotz wird der Generalversammlung der Tiroler Volksschauspiele am 25. Juni ein Dreiervorschlag vorliegen und dann steigt die Spannung. Die neue künstlerische Leitung der Tiroler Volksschauspiele wird jedenfalls Ende Juni dem Tiroler Publikum präsentiert.

Gemeinde Telfs steht hinter ihrem Theatersommer

Die Marktgemeinde Telfs hat mit der Gründung der gemeinnützigen GmbH und dem Schutz der Marke einmal mehr und mehr denn je die Verantwortung für die Tiroler Volksschauspiele übernommen. Das Land Tirol hat diesen Weg von Anfang an begleitet und unterstützt. Der Telfer Bgm. Christian Härting freut sich entsprechend auf das Kommende: „Es ist wichtig, dass Gemeinden nicht nur Fördergeber, sondern auch Ermöglicher sind. Vor uns liegt heuer allerdings ein Sommer ganz anderer Art. Erstmals nach Jahrzehnten findet das Sommertheater nicht statt – ein herber Verlust für das kulturelle Leben in Tirol, den uns das Coronavirus eingebrockt hat. Nichts kann diesen Ausfall kompensieren. Trotzdem freuen wir uns, auf den Sommer 2021 hinzuarbeiten und unserem Publikum bei Theateraufführungen, Konzerten, Lesungen oder Ausstellungen, die neue Denk- und Erlebnisräume öffnen, wieder zu begegnen. Der Jury wünsche ich gutes Arbeiten, ich bin schon sehr gespannt.“

Am Foto die hochkarätige Jury: (v.l.) Andreas Braun, Ruth Haas, Lew Bogdan, Susanna Goldberg, Johannes Reitmeier, Irene Girkinger und Hans-Joachim Gögl.

Foto: TVSS/Pichler