1936 in Deutschnofen im Eggental geboren, ist Walter Pichler nach der Option seiner Familie nach Österreich in der Südtiroler Siedlung in Telfs aufgewachsen – dort, wo im heurigen Sommer die Uraufführung von Felix Mitterers Bühnenfassung des Fernseh-Vierteilers „Die verkaufte Heimat“ stattfindet.

„Meine Familie hat das Tal 1941 verlassen (...) und ist nach Nordtirol ausgewandert. Ich war damals fünf Jahre alt und darüber sehr unglücklich, nur meine Mutter, wenn ich mich recht erinnere, war noch unglücklicher“, erinnerte sich der 2012 verstorbene Künstler.

Als einer der prominentesten und weltweit bedeutendsten Vertreter der österreichischen Gegenwartskunst stellte Walter Pichler mehrfach im Museum of Modern Art in New York aus, bei der Documenta in Kassel und der Biennale in Venedig.
In Kooperation mit der Klocker Stiftung ist es Referatsleiterin Ruth Haas gelungen Walter Pichlers Zyklus „Für meine Mutter“ aus der Sammlung Klocker und dem Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol nach Telfs zu bringen. Ergänzt wird die Schau mit etlichen Leihgaben aus Privatbesitz.

Im Rahmenprogramm der Ausstellung, die bis 17. Oktober läuft haben die Kuratorinnen Ruth Haas und Claudia Mark die Aufführung, des sich thematisch mit den Südtiroler Siedlungen befassenden Films „Risse“ der in Wien lebenden Tiroler Filmemacherin Melanie Hollaus geplant, Felix Mitterer – liest musikalisch begleitet von Siggi Haider – Texte des Südtiroler Autors Nobert C. Kaser, die Philosophin und Ethnologin Elsbeth Wallnöfer setzt sich in ihrem Vortrag „Heimatverdichtung: warum die Geierwally nicht auf der Hohen Munde spielt?“ ebenfalls mit den gezeigten Arbeiten auseinander.

Außerdem wird ab 15. Juli im Rahmen eines theaterpädagogischen Kooperationsprojekts mit dem Tiroler Landestheater mit Kindern und Jugendliche ausgehend von Pichlers Arbeiten ein Theaterstück zum Thema Heimat erarbeitet. (Anmeldung an lukas.falch@telfs.gv.at)

Alle Termine finden Sie demnächst unter: villaschindler.telfs.at

Öffnungszeiten: Di von 10.00–12.00, Do und Fr von 17.00–19.30 und auf Anfrage  (auch mit Führung) unter claudia.mark@telfs.gv.at oder 0676/83038-322

(Foto: Galerie Elisabeth & Klaus Thoman/Elfi Tripamer-Pichler)