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Zukunftsthema beschäftigte Gemeinderat

09.05.2015 19:14

Ein großes Zukunftsthema stand am Donnerstag auf der Tagesordnung des Telfer Gemeinderates  - die bauliche Entwicklung im Ortskern und die Bewältigung des fließenden und ruhenden Verkehrs.  Jetzt liegt ein fundiertes Grundlagenkonzept als Diskussionsbasis vor. Ein Projekt, das in dieses Konzept passt, wurde auch schon beschlossen.

„Das ist ein enorm wichtiger Schritt für die kommenden zehn bis 50 Jahre. Dieses Gesamtkonzept bildet die Grundlage für die Entwicklung unsers Ortszentrums“, betonte Bgm. Christian Härting (Wir für Telfs). Nur derartig visionäre Überlegungen könnten das Telfer Zentrum auf Dauer retten.

Die Marktgemeinde verfügt über große Baulandreserven im Ortskern. In den vergangenen Jahrzehnten wurde auf der grünen Wiese gebaut. Das bringt für die Gemeinde u.a. erhebliche Erschließungs- und Instandhaltungskosten mit sich. Gleichzeitig droht der Ortskern auszusterben.

Knackpunkt an der Sache sind die vielen verschiedenen Eigentümer und die Grundparzellenstruktur. Es müssten sich immer zumindest zwei oder drei Nachbarn für ein gemeinsames Projekt zusammentun. Dann könnte man für diese größeren Flächen jeweils Architektenwettbewerbe starten. „Wenn sich die Gemeinde nicht einbringt, wird sich kaum etwas verwirklichen  lassen“, meinte der Raumplaner DI Erwin Ofner, der gemeinsam mit dem Architekturbüro Walch eine Studie erstellt hat. Denkbar wäre auch, mit Eigentümern Flächen abzutauschen.

DI Ofner präsentierte dem Gemeinderat die wichtigste Ergebnisse und Ziele der Studie: „Wir müssen die Baulandreserven mobilisieren und ein vitales Zentrum erhalten bzw. schaffen!“ Für ein dauerhaft überlebensfähiges Zentrum brauche man neben Handels- und Dienstleistungsbetrieben auch neue Bewohner.

Es geht dabei um drei Planungsbereiche zwischen Bahnhofstraße, Untermarktstraße und Anton Auer Straße bis hin zur Pfarrkirche und zum Kreisverehr Untermarkt. Zu berücksichtigen sind natürlich auch Verkehrsachsen und Fußwegverbindungen, Grünflächen, Parkplätze und Tiefgaragen, die möglichst so geplant werden sollen, dass man sie in Zukunft verbinden kann.  

„Telfs hat sehr viele Substandardwohnungen im Zentrum. Die Gemeinde will die Eigentümer bei der  Revitalisierung und bei Neubauten unterstützen und sie einladen, sich dafür zusammenzutun“, sagte Bauausschuss-Obmann Vize-Bgm. Mag. Günter Porta (Positive Zukunft Telfs). Die Zentrumsbelebung werde auch teilweise vom Land Tirol unterstützt.

„Ich bin ein Freund von Visionen. Dieses Konzept ist eine positive Diskussionsbasis. Man muss das mit den Leitbetrieben und Grundstückseigentümern besprechen und in ein Verkehrskonzept einfließen lassen“, sagte Gemeindevorstand Sepp Köll (Telfs Neu), der Obmann des Ausschusses für Ortszentrum und Nahverkehr. „Wir werden diese Studie bald den Eigentümern und der interessierten Bevölkerung präsentieren“, kündigte Bgm. Härting an.

Ein Projekt, das in dieses Konzept passt, wurde auch schon beschlossen. Der Wohnbauträger "Wohnungseigentum" errichtet an der Ecke Anton-Auer-Straße - Josef-Schöpf-Straße ein vierstöckiges Bauwerk mit ebenerdiger Konditorei und 15 Eigentumswohnungen. Die Tiefgarage wird bereits so angelegt, dass sie mit zukünftigen Nachbarobjekten in der Umgebung verbunden werden kann.

Im Bild der Plan des Ortszentrums mit den drei ausgewiesenen Bereichen. (wisch/Foto: Dietrich)